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Ein perfekter Tag gestern in Turin mit allen drum und dran. morgens um 10 zum Stadion, Nummern um die 750 bekommen, Zeit mit weiteren wartenden deutschen Fans verbracht, Gruss an die Sachsenkombo die für die beiden Shows Rom und Turin den beschwerlichen Weg mit dem Auto auf sich genommen haben. ab 13 Uhr wurden die Bänder verteilt, leicht im Chaos, aber egal. danach die Klamotten zu marian444 ins Hotel gebracht, danke nochmal dafür und ab in die Stadt etwas Sightseeing betrieben mit melissa und swani-girl.

die Stadt erwartungsgemäss ganz anders als Rom, von Touristenmassen nicht annähernd die Spur. als wir am Montag abend in der Stadt angekommen sind, sah das alles nicht so sehr so freundlich aus, eine typische Industriestadt irgendwie. wir wurden aber am Dienstag doch eines besseren belehrt. die Gegend um den Dom inklusive einer Kopie des Turiner Grabtuches ist sehr sehenswert. das hat uns dreien sehr gefallen.

gegen 18 Uhr sind wir dann Richtung Stadion mit dem Ziel die Pizzeria neben dem Stadion anzusteuern. die Pizza war ok, der Rotwein hat etwas gestaubt im Mund, aber dem Kopf tat es wohl ganz gut, hui, zum ersten mal leicht angetrunken zu einem Springsteen Konzert, naja der Stimmung hat es keinen Abbruch getan. sind dann kurz vor halb 9 gemütlich in den Pit geschlendert, Platz hinten links an der Absperrung vor dem Kameramann eingenommen. um 10 vor 9 ging es dann auch schon los. der Pit war recht klein, somit war man auch recht nah an der Bühne, der Sound war auch perfekt, was will man mehr.
die Stimmung war, soweit ich das beobachten konnte, ziemlich gut im Stadion. es war ein sehr kleines im Gegensatz zu Rom, da hat sich das alles etwas verloren, aber hier klein und besser passend.
der Request für "Drive all Night" war auch raffiniert gemacht. nachdem der Pit ja in Rom mit den Schildern zugepflastert war, hat sich der "Corrado" diesmal was gutes einfallen lassen. er hat 3 Umschläge gebaut und jeweils 1, 2 und 3 draufgeschrieben. vielleicht hat Bruce schon geahnt was drin sein wird, er öffnet den ersten, oha, ein ziemlich erstauntes verschmitztes Gesicht, ich glaube spätestens jetzt war ihm klar das er aus der Nummer nicht mehr rauskommt, dann der zweite Umschlag, das Gesicht wieder verschmitzt erstaunt, dann der dritte Umschlag, hui, wieder derselbe Request, er schaut sich zur Band um, so nach dem Motto, tja den müssen wir wohl nun spielen, Roy schiebt kurz seine Sonnenbrille zur Stirn hoch und sucht die Noten, und dann gings auch schon los. gute Ideen werden belohnt.
zum Rest der Show gibts nicht mehr soviel zu sagen, denke die Setlist steht für sich. die mit Abstand beste Show für mich von den 5 bis jetzt gesehenen !
(von racin)
  

Am 21. kamen melissa, racin und ich in Turin an. Der erste Eindruck von der Stadt: hm, was für ne hässliche Industriestadt. Der zweite Eindruck, nachdem wir uns abends zum Essen treffen wollten: hier ist ja die Katz gebläut! Auf deutsch: um halb acht wurden die Bordsteine hochgeklappt und es war kaum noch ein Mensch auf den Straßen unterwegs.
Gut, dann gehen wir halt morgen rechtzeitig zum Stadion, holen uns Bändchen und schauen dann mal weiter.

Gesagt getan. Am Mittwochvormittag hab ich mir die Nummer 922 abgeholt und dann hieß es warten bis 14 Uhr, dass die Bändchen ausgegeben wurden. Zwischendurch noch mein überschüssiges Ticket an den Mann, bzw. hagse, gebracht und dann brav nach Nummern sortiert ein Bändchen erhalten. Yeah! Melissa und racin wollten anschließend noch Bustickets besorgen, wofür wir in die Innenstadt zurück mussten. Wo wir schon mal da waren, konnten wir ja mal die Sehenswürdigkeiten von Turin suchen. Laut Stadtplan sollte es ja ein paar geben. Die erste war dann aber ein ziemlicher Reinfall und entpuppte sich als Parkplatz mit Skaterhalfpipe. Na gut, also weiter. Wo ist denn der Dom? Je weiter wir in die Innenstadt kamen, desto hübscher wurde Turin. Hübsche Kirchen, tolle Plätze, schöne Innenhöfe. Damit hatten wir schon gar nicht mehr gerechnet!
Nachdem wir auch das Turiner Grabtuch studiert hatten, sind wir wieder in Richtung Stadion marschiert. Erstmal was essen und ein bisschen Wein trinken, gell? Um halb acht ging es auf ins Stadion und in den Pit. Anders als in Rom konnte man hier an der hinteren Absperrung stehen und wurde nicht weggescheucht. Die schlauen Turiner hatten nämlich eine zweite Absperrung aufgebaut, so dass ein kleiner Graben zwischen Pit und restlichem Innenraum entstand. Aufgemerkt Rom, so geht das!
Racin war gerade noch dabei, was zu trinken zu holen, als die Band -fast schon plötzlich- mit Loose ends loslegte. Das ist mal was anderes! Badlands ging danach gleich richtig ab, gefolgt von Hungry heart. Hungry heart? Jetzt schon? Sind wir schon bei den Zugaben? Outlaw Pete – ja das ist wieder die Reihenfolge, die wir kennen. Working on the highway. Ok, die Reihenfolge ist heute wohl nicht so wichtig. Working on a dream wieder mit dem reizenden Hintergrund. Murder Inc. – was ist denn nu los? Leider kam dann nicht Seeds sondern gleich Johnny 99. Jedesmal wenn der Song anfängt find ich ihn toll und frag mich, warum ich ihn nicht leiden kann. Nach einer Minute und dem endlosen „toot-toot“ weiß ich es dann wieder...
American skin – ach, spielen wir das jetzt immer? Schön! Gerne. Raise your hand und Schildersammeln. Als erstes kommt Travellin’ Band. Kannte ich gar nicht, war aber toll.
Dann zieht Bruce einen Umschlug mit der Nummer 1 hervor. Inhalt: Drive all night. Leicht genervt packt er den Umschlag weg, holt Umschlag Nr. 2. Wieder: Drive all night. Das Gesicht, dass er in diesem Moment zog: grandios! Ok, aus der Nummer kommt er nimmer raus. In Umschlag Nr. 3 steckte schließlich auch noch Drive all night. Das wurde aber auch mal Zeit! Selten einen Request so oft gesehen.
Der nächste Request waren zwei riesige Pappherzen: Two hearts. Sehr schön!
Insgeheim gehofft, aber nach der Setlist überhaupt nicht mehr dran geglaubt: My love will not let you down! Grandios, ich liebe diesen Song! Als Waiting on a sunny day begann, sah man wie ruckartig sämtliche Kinder in den ersten Reihen nach oben gehalten wurden. Der König der Löwen lässt grüßen! Wenigstens suchte er sich diesmal ein textsicheres Kind aus.
Im Anschluss The promised land. Aber dann: My hometown! Kneift mich mal einer! Wo bin ich hier bitte? Bei wünsch dir was? Aber er setzte auch noch einen drauf: Backstreets! Vor dem Konzert noch darüber spekuliert, dass das auch mal wieder schön wäre, und schwupp, da isses!
Lonesome day, The rising, Born to run – ah, er hat die ursprüngliche Setlist wieder gefunden.
Land of hope and dreams: schöön!
American land, Glory days, Dancing in the dark. Auch hier zog er wieder ein Mädchen auf die Bühne. Nur wusste die Kleine überhaupt nicht, was sie da machen sollte. Also tanzte Bruce ihr was vor und dann klappte es doch noch halbwegs.
Twist and shout funktionierte in Turin wesentlich besser als in Rom! Und jetzt? Schon aus? Da geht doch noch was! Leider nicht. Bruce brachte Clarence von der Bühne, kam dann noch mal kurz zurück und entschwand dann in der Mitte.
Wow! Was für ein Abend. Überall um uns rum, fielen sich die Leute in die Arme und bleiben erstmal minutenlang stehen. Die Security schob einen auch nicht gleich aus dem Stadion, so dass wir noch etwas verweilen konnten. Auf dem Weg nach draußen wurde uns von nem Security-Schlumpf noch jeweils ein Plektron in die Hand gedrückt. Auch nett!

Ganz gemächlich schlenderten wir aus dem Stadion, ich hab mir noch ein T-Shirt zugelegt (was bei DER Auswahl ganz schön schwierig war) und dann kam auch gerade die Straßenbahn, die in meine Richtung fuhr. Nachdem alle vor uns gegangen waren, war diese Straßenbahn absolut leer. Nur die Sitzplätze besetzt. Dass ich so was nach nem Konzert mal erleben durfte?! Noch dazu in Turin, wo ich schon gar nicht dran glaubte, dass um die Uhrzeit überhaupt noch was fahren würde, wegen Bordsteinhochklappen und so...
Also hab ich mich von racin und melissa verabschiedet und bin eingestiegen. Leider fuhr die Bahn nicht direkt zum Bahnhof, sondern hielt etwas entfernt. Mit mir stieg ein Italiener aus, der scheinbar auch zum Bahnhof wollte. So liefen wir gemeinsam. Er fragte unterwegs ein paar Mal nach dem Weg, wir waren aber richtig. Nur liefen wir, und liefen wir, und liefen wir. Diese Straße wollte einfach kein Ende nehmen! Na gut, so kamen wir halt ins Gespräch. Er ist Anwalt, hat mal in Turin studiert und fährt noch nach Sevilla. Irgendwann kamen wir endlich zum Bahnhof. Von da musste ich nur noch drei Querstraßen weiter, aber er meinte, er würde mich noch begleiten. Die Gegend sei hier nicht so sicher. So war er so lieb und begleitete mich noch bis zu meinem Hotel.
Am nächsten morgen überreichte mir die Dame von der Rezeption eine Email von ihm. Falls ich doch nach Sevilla gehen sollte, solle ich mich melden. Schade nur, dass er mir erzählte, dass er ein Baby zuhause hätte...

Generell wurde ich in Turin wesentlich öfter auf das Konzert angesprochen, als in anderen Städten. Selbst am Flughafen wurde ich noch gefragt, wie das Konzert war. Apropos Flughafen: dort traf ich auch noch einen der üblichen Verdächtigen aus Rom und erfuhr, dass magic trotz Ausfalls der Bahn noch seinen Flug in Rom erwischt hatte. Schade eigentlich. Der hat hier echt was verpasst.

Was andere über die Stimmung gesagt haben, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wo ich hinschaute war die Stimmung einfach bombastisch – kein Vergleich zu Rom -, und textsicher waren die Umstehenden auch!

(von swani-girl)
   

Es war zwar nicht so eine harte Setlist wie Turin (natuerlich Drive All Night eine Show zu früh) aber irgendwie stimmte alles, da der Tag schon klasse war, Organisation Top, Rollcall funktionierte, man wurde von der Security langsam in den Pit geführt und ich kam in die dritte Reihe vor Nils, was will man mehr? OK, das warten war im Stadion bei der Hitze bissl hart da der Einlass schon um 15:40 war aber was solls

Ganz grossen Dank an Jerseylady mit der ich den Tag und das Konzert verbracht habe, hat mir sehr leid getan das es ihre letzte Show war, und viele Fans die ich getroffen hatte aus anderen Ländern (die ich von anderen Shows kannte) hatten ihre letzte hier. Ich werde in Santiago an euch denken.

Sicher waren Frankfurt mehr Raritäten enthalten aber irgendwie hat die Udine Show was ganz spezielles, nicht zuletzt durch die Performance von Streets Of Fire hab ich jetzt das Darkness Album komplett gesehen, mit klasse Nils Solo. Born In The U.S.A. hat mir dann die Schuhe ausgezogen, das hätte ich nie erwartet. Und auch so waren die Jungs klasse wie immer.

So, eine Show nur noch, schade aber wahr
(von drumdani)
  

Mein Kärntenurlaub ist zu Ende und der Tag in Udine war mal wieder sooo tolll!!!
Mit Klimaanlage sind wir bei satten 33 Grad so gegen 14.30 Uhr angekommen und wollten eigentlich noch mit dem Bus nach Udine reinfahren da wir diesmal erstmalig in dieser Saison Sitzplatzkarten hatten. Aber die Busse fuhren nur stündlich, jedenfalls an der Haltestelle wo wir standen, und so haben wir uns noch in einer kleinen lauten italienischen Bar gleich neben dem Stadium aufgehalten. Die Italiener haben dort in Massen Lottoscheine getippt, erst später sah man die ersten Bruce-T-Shirts. Und so ab 18.00 Uhr im Stadium dann hier und da was gegessen und getrunken, noch ein T-Shirt gekauft (davon gab es in Udine sehr viele Stände), uns in den Schatten auf die Wiese gelegt und es sehr genossen, wie die Massen eintrudelten. Auch mal eine sehr schöne entspannte Erfahrung, da ja sonst ab 15.00 Uhr "Anstehen" angesagt war.

Aber ansonsten sind Sitzplatzkarten einfach sch....
Gleich beim ersten Lied (wir standen natürlich) wirst Du von hinten angetippt und nochmal und nochmal. So haben wir uns in den nächsten Block begeben, da standen nämlich auch viele Leute.
Ja ausverkauft war es beileibe nicht. Aber Bruce kümmerts nicht, auch das die Leute, von Fans kann man da wohl nicht sprechen, so lange sitzengeblieben sind. Es war mal wieder eine setlist mit vielen neuen Liedern, wie schon berichtet,und ab BTR hat er sie alle gehabt.

Sicher ist die Stimmung vorne im Pit eine viel viel bessere gewesen. Ich habe mich damit getröstet, das es genußvolle Stunden vor dem Konzert gab und ich ausgeruht und fit jedes Lied genießen konnte.

Ich fand bislang jedes Konzert toll und anders (Landgraaf, London, Ffm und Udine) wobei Ffm am erster Stelle zu nennen ist.
Ich hoffe, daß ich NYC noch organisiert bekomme.
(von sokki)
 

Ich hatte schon drei wunderbare Konzerte im Vorfeld, mein Dreierpack mit Bern, München und dem sagenhaften Konzert in Frankfurt. „Überdosis Bruce“, wie bereits andernorts erzählt. Ich war mit diesen Konzerten eigentlich schon rundum zufrieden, dennoch hab ich mich gefreut, noch mal Bruce und E Street Band auf der laufenden Tour sehen zu können. Es war auch etwas ganz Spezielles, denn diesmal habe ich dem Namen „Tramp“ wohl noch mehr Ehre gemacht, als „Hotel“ hat mein kleiner Getzi hergehalten, auch den Rollcall mitgemacht, von Mitternacht des Vorabends an.

Habe am Mittwoch noch einen ganz normalen Arbeitstag gehabt, war schon etwas müde, aber dennoch gabs doch das gewisse Bruce-Adrenalin, das mich gut wach gehalten hat, während meiner Anfahrt nach Udine. Gegen 18 Uhr von zu Hause aufgebrochen und die Anreise war schon ein richtiges Abenteuer. Erst hat mich das Navi schon bei Brixen von der bequemen Autobahn rausgelotst. Es ging durchs schöne Pustertal, kam dann wieder durch heimatliche Gefilde, fuhr durch Osttirol, um dann, es war schon nachts, mich über den Plöckenpass zu kämpfen. Gegen diese Strecke sind alle anderen Pässe, die ich bisher überquert habe, richtige Autobahnen. Schmale Straße, meist sehr holprig, Serpentinen ohne Ende. Aber, so blieb man natürlich wunderbar wach. Schließlich war ich dann wieder in „bella Italia“ und so ca. 50 km vor Ankunft durfte ich dann sogar noch mal auf eine Autobahn. Dann gings zügig voran und um 23.30h hatte ich meinen Zielpunkt erreicht, das „Stadio Friuli“ in Udine. Rund ums Stadion gabs massenhaft Parkplätze, hab das Auto erstmal auf einem noch ziemlich leeren Parkplatz abgestellt. Man sah dort auch ein riesengroßes Bruce-Konzertplakat, an dem ich mich wieder orientieren wollte. Dann bin ich mal losgelaufen, um zu Gate 14 zu kommen. Drumdani hatte mir bereits gesmst, dass an diesem Gate der Rollcall abgehalten würde. Ich war aber am entgegengesetzten Ende, musste um das ganze Stadion laufen, aber dann wurde es lauter und da sah man schon einige Tramps, einen weiteren Parkplatz, wo schon einige Autos und Campingbusse abgestellt waren. Hin zu Gate 14 und es gab die Nummer 290. Ich war mal zufrieden, hatte mir schon gedacht, dass es für eine ganz niedrige Nummer auch mitternachts in Italien nicht reichen wird.
Dann drumdani getroffen, liebe Begrüßung, mein Auto wieder geholt und in Gate 14 Nähe abgestellt – es waren vielleicht 50 m zwischen Auto und Einlass (sowie Dixi-Klo *g*), also absolut klasse, kann jedem, der plant im/am Auto zu nächtigen, wenn er an ein Konzert will, dieses Stadion als Konzertort nur empfehlen.

Um 6.00 Uhr sollte der nächste Rollcall stattfinden. Das Nachtlager mal vor dem Auto aufgeschlagen, es war eine wunderbar laue Nacht. Brucige Klänge gabs zum Einschlafen, rundum wurde noch gefeiert. Kurz vor 6.00 Uhr dann nach einem Kaffee aus der Dose, Frischmachen mit Wasser, das ich flaschenweise dabei hatte, wieder hin zum Rollcall. Wir hatten vorsorglich uns unsere Nummern auf italienisch aufschreiben lassen, drumdani und ich. Meine war ja wirklich leicht zu merken „duecentonovanta“, das wird mir jetzt wohl immer gut im Gedächtnis bleiben...
Nächster Rollcall dann um 9.00 Uhr hieß es dann und vielleicht dann auch schon News, wann man mit den Bändern rechnen könne.

Wieder zurück, noch mal hingelegt und ein bisschen geschlafen. Um 8.00 Uhr dann wieder aufgewacht. Die Anzahl an Autos und Tramps, die so ankamen, wurde immer mehr. Diesmal hab ich auch für brucige Beschallung gesorgt, hab das Mailand-Konzert 2003 eingelegt, mit dem wunderschönen Morricone-Intro, das hat uns dann endgültig wachgerüttelt, die Vorfreude stieg jetzt schon gewaltig an. Auch nette Gespräche mit italienischen Fans wurden gehalten, gegenseitig von bereits erlebten Konzerten berichtet.
Dann zum nächsten Rollcall und diesmal hieß es, dass man gegen 11.00 Uhr sich den Nummern nach aufstellen solle, es würde dann wohl auch die Wristbands geben. Die Zeit dazwischen genützt, noch mal ums Stadion zu laufen. Jede Menge Stände wurden geöffnet, die Flüssig- und auch feste Nahrung anboten. Und natürlich in Italien viele Stände mit Shirts, diesmal gabs auch Strohhüte, bei selbigen mussten wird natürlich auch zuschlagen, die haben dann auch gute Dienste bei der Hitze geleistet. Naja, wir wurden dann zwar noch auf einen Fehler aufmerksam, denn statt „Springsteen“ war nämlich auf den Hüten„Sprengsteen“ aufgedruckt *rofl. Aber was solls, typisch italienisch halt, oder soll ich wohl besser schreiben, typisch chinesisch...
Shirts gekauft, drei um den Preis von einem der offiziellen. Auch das große Bruce-Plakat wurde noch fotografiert. Fotos sollten noch hinzugefügt werden, habe aber nur welche vom „drumherum“, am Konzert selber hab ich nicht fotografiert.
Ein paar bekannte Wiener Tramps getroffen, ein bissl geplauscht. Andere Foren-Member konnten wir an dem Tag keine sichten.

Um 11.00 Uhr hieß es dann tatsächlich, sich den Nummern nach aufzustellen. Und es gelang bestens. Gegen mittags wurden dann auch die Bänder (übrigens sehr schöne, in gelb, mit Aufschrift) verteilt. Man erhielt die Infos, dass man wohl gegen vier Uhr nachmittags von der Security in den Pit geleitet wird, man aber in Zweierreihen sich aufstellen und auf keinen Fall laufen soll. Es sollte auch über eine schmale Treppe in den Pit gehen und die Security machte darauf aufmerksam, wer trotzdem laufen würde, dem würde ohne Konsequenz das Pitband durchgeschnitten werden.

Dann wurde der heiße Nachmittag noch überbrückt. Die Sonne strahlte nur so herunter, ich glaube, diesmal wars für mich wohl das heißeste Bruce-Konzert ever. Aber auch da wurde wunderbar für die wartenden Fans gesorgt, ein Wasserwagen kam, wo man sich immer frisch machen und Wasser trinken konnte. Sogar die Feuerwehr rückte an und hat immer wieder in die wartende Menge Wasser gespritzt. Auch ich hab mir des öfteren so eine Dusche gegönnt und es wurde auch mit viel Freude und Gejohle von den Tramps angenommen. Es war so doch eine recht entspannte Wartezeit, ab und an auch mal einen schattigen Platz aufgesucht, so gut es ging, Schattenplätze waren eher knapp.

Gegen halb vier fing man dann an, sich zu formieren. Ich war erstaunt, wie mühelos das alles vonstatten ging, jeder stellte sich der Nummer entsprechend an. Und dann wurde man wie angekündigt in den Pit geführt, nicht EINER ist losgelaufen, ganz gemütlich wanderte man in den Pit und wirklich jeder dürfte dann auch seiner Nummer entsprechend einen Platz gefunden haben. Als ich in den Pit kam, waren die Podien bereits alle gut besetzt, so bin ich weiter gegen Mitte und da hab ich dann auch drumdani wieder gefunden. Wir standen dann dritte Reihe zwischen Mittel- und linkem Steg, direkt unter Clarence positioniert. Ein toller Platz! Mein Abschlusskonzert, da würde ich mal die ganze Bühne gut überblicken können, supernah und vor allem direkt bei meinem Liebling Big Man stehen. Klasse!

Etwas erschwerend war jetzt halt, dass man noch gut 5 Stunden im Pit auszuharren hatte und den Platz an solch vorderer Front wollte man auch nur ungern wieder verlassen. Aber auch da wurde man laufend von der Security mit Wasser versorgt, es gab Wasserduschen für die Fans und auch flaschenweise Wasser wurde verteilt. Außerdem haben mir an dem Tag Traubenzucker und Kreislauftropfen gute Dienste geleistet, so konnte ich auch diese Wartezeit gut überstehen. Gegen 18.30 ging dann auch die Sonne unter und es bahnte sich ein wunderschöner, lauer Sommerabend an.

Drumdani und ich haben auch die Requestschilder begutachtet, da wäre ja einiges wieder dabei gewesen, u.a. hab ich einem Fan seinen Request für „Hearts of Stone“ abgenommen. Er hatte viele Requests vorgefertigt, er selber wolle „Iceman“ versuchen, meinte er, ich dachte mir, na gut, kannst ja „Hearts of Stone“ mal hochhalten, schaden kanns ja auch nix.
Es roch auch sehr nach „Thundercrack“ oder „The Fever“ an dem Abend, da wurden auch klasse gestaltete Requests gesichtet. Aber doch sollte dann alles wieder anders kommen...

Um 20.30h wäre ja der Konzertbeginn lt. Ticket, natürlich wußte man, es würde später werden. Aber ab diesem Zeitpunkt war einiges los auf der Bühne, letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Die Beleuchter wurden mit tosendem Applaus bedacht, als sie sich die Leiter hoch hangelten, sind schon immer wieder artistische Einlagen. Ja, das ist halt auch Italien, nur im Süden kriege ich so lauten Beifall mit, wenn die Beleuchter ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Auch wurden Versuche der Laola gestartet, gelangen aber nicht wirklich. Vielleicht mag es auch daran gelegen haben, dass die Tribünen, vor allem im hinteren Bereich, ziemlich leer geblieben sind, kein Vergleich gegen das zweimal ausverkaufte San Siro Stadion, 2003 und 2008, blieb es für italienische Verhältnisse auf den Tribünen im Stadio Friuli auf weiten Teilen ziemlich leer. Auch die vielen brucigen Banner, die ich in Mailand immer auf Konzerten auf den Tribünen sehen konnte, gingen mir hier diesmal ab. Naja, vielleicht standen genau diese Fans diesmal auch im Innenraum. Die Setliste wurde, so glaube ich, dreimal ausgetauscht, es schien sich ein wirklich wieder spezieller Abend anzubahnen.

Und dann, nachdem die Musik vom Band sich bereits zu wiederholen begann (hab zweimal z.B. CCR’s „Long as I can see the light“ hören können, war aber auch kein Schaden, meine Entschädigung, dass ich es von Mr. Fogerty ein paar Tage vorher nicht zu hören bekommen habe), die Uhr zeigte wohl auf kurz nach neun, dann gingen die Lichter aus... und es kamen Nils, Charlie und Roy, alle drei mit Akkordeon, auf die Bühne. Ein Volkslied aus dem Friaul wurde angestimmt, hatte für mich schon eher einen slowenischen Einschlag (der Friaul grenzt aber eben auch an Slowenien und sicher ist da das Liedgut im italienischen Friaul bereits sehr ähnlich). Hörte sich sehr gut an.
Dann kamen nach und nach die anderen Bandmitglieder und schließlich Big Man gemeinsam mit Bruce auf die Bühne, Küsschen von Bruce dem Big Man und los gings. Ich hab mich dann auch so gefreut, ein Gefühl, des daheim seins, wenn ich sie alle versammelt auf der Bühne sehe. Und: dann wurde Sherry Darling angestimmt! Hätte einfach nicht besser zu diesem Sommerabend passen können (auch das sagte ich drumdani bereits bei der Wartezeit, heute liegt „Sherry Darling“ in der Luft – es gab auch ein schönes Request dafür) – und siehe da, es wurde der Opener! Den Request hat sich Bruce dann auch gleich geholt. Und Nils, Charlie und Roy blieben am Akkordeon, es war eine wunderschöne Variante, ansonsten fullband, ein toller Start, mit schönen Sax-Einlagen von Big Man (selbiger hatte mich dann den Verlauf des Abends noch öfters am Sax beeindruckt und ich sage: er ist unersetzbar!), „I got some beer and the highway is free...“, da brodelte bereits das Stadion. Dann folgte wieder „Badlands“, aber ich merkte bei Badlands schon, dass ich heute wohl gemäßigter sein müßte, was das Hüpfen und Tanzen anbelangt. Es war zwar trotz dritter Reihe vorne doch noch einiger Platz dafür, aber es war einfach die ganze Anstrengung im Vorfeld, die Mörder-Hitze. So ging ich das Konzert dann auch gemäßigter an, was mir dafür aber auch umso intensiveren Genuss beschert hat. Teilweise kam es mir vor, ich würde das ganze nur träumen, dann hab ich mich bemüht, ja alles in mir aufzusaugen, nicht nur auf Bruce zu achten, auch auf die anderen Bandmitglieder und vor allem auf Big Man.
Weiter gings dann mit Hungry Heart, dem Outlaw Pete – und dann für mich wieder eine Änderung, Darlington County, gefolgt von Something in the night. Welch fulminanter Beginn. Hab mich gefreut, Something in the night nochmals auf der Tour zu hören, wieder eine sehr intensive Version dieses Songs. Working on a dream mit der fulminanten Ansprache zwischendrin und dann Murder Incorperated. Wow, war auch klasse dargeboten. Seeds dafür rausgeflogen, konnte ich auch verschmerzen. Dann „Johnny 99“, das einfach klasse Partycharakter hat und wirklich zur Stadiontour passt, gefolgt von „No surrender“. Da wurde es mir feucht um die Augen, auf der Leinwand sah man viele schöne Fotos von Bruce und E Street Band, dazu die Erinnerung speziell an Mailand 2003... „Bloodbrothers on a stormy night“, grad ist mir wieder ein bissl schwer ums Herz...
Darum gleich weiter. Es folgte die Schildereinsammelei bei den Klängen von „Raise your Hand“. Da hab ich auch „Hearts of Stone“ hochgehalten, wurde aber nicht mitgenommen, nun vielleicht eine Idee für den Meister für ein anderesmal... Lustig fand ich auch eine kleine Bruce-Puppe, die hat dann auch für einige lustige Einlagen herhalten dürfen. Der erste Request war dann „Summertime Blues“, au ja! Sehr gerne angenommen, hat auch super zu dieser Sommernacht gepasst, gefolgt von „Be True“, das waren schon zwei tolle Highlights. Und dann... da kam wieder so ein kurzer „Herzsetztaus“-Moment. Er zeigte es erst der Band, dann den Fans, das Schild von, ich konnte es nicht glauben, „Streets of Fire!“. Wahnsinn! Auch darüber plauderten drumdani und ich im Vorfeld, dass ein Request für diesen Song auch mal eine tolle Idee wäre. Wir beide hatten nämlich auch nur noch diesen Song vom Darkness-Album noch nie live hören können und ich malte mir überhaupt geringe Chancen dafür aus, dass er ihn in Europa auspacken würde. Aber gut, „Jersey Girl“ gabs ja jetzt auch in Wien... es ist sowieso oft alles anders, als man erwartet. Und dann DER Request und was für eine tolle Version! Nils durfte mal wieder ein beeindruckendes Solo raushaun, der Derwisch war da auch wieder zugange (war auch lustig anzusehen, wie Bruce Nils so richtig nach vorne zum Solo zitiert hat und Nils auch erst mal noch die Gitarre einstimmen mußte. Das macht aber gerade die Livequalitäten aus, auch einen unvorhergesehen Song noch so beeindruckend darzubieten). Von dem Zeitpunkt an wußte ich schon, es hatte sich rundum gelohnt, die ganzen Strapazen auf sich zu nehmen – was hätte ich mich daheim geärgert (ich hab mich auch schon ein wenig geärgert beim Lesen der Turin-Setliste), wenn ich doch nicht gefahren wäre.
Und auch was dann noch kam, hat mir noch einiges an auf dieser Tour noch nicht Gehörtem beschert, wie „My love will not let you down“ bzw. einer weiteren Premiere für mich „American Skin“, war auch grandios, hätte ich auch nie geglaubt, das auch mal live hören zu dürfen. Aber er packt diesen Song jetzt öfters mal aus, Bruce scheint ihn wieder so richtig neu entdeckt zu haben, gar kein Schaden, wie ich finde. Nach „Lonesome Day“, „The Rising“ und „Born to run“ wieder eine Stadion-Premiere für mich: Born in the USA, fullband!!! (auch eine Erfüllung eines sehr originellen Requests gewesen). Und – es IST ein Stadionkracher! Auch wenn er den Song live eher verschmäht, vielleicht, weil er auch großteils zu sehr missverstanden wird, kanns nicht sagen – aber wie beeindruckend der Song in einem Stadion wirkt, da sag ich nur: Grazie Bruce! Grazie E Street Band. Speziell bei diesem Song kommt die Kompaktheit von Bruce und der Band so richtig zur Geltung. Ein unglaublicher Max Weinberg on drums. Das Stadion ist da wohl übergekocht.
Dann neigte sich das Set auch bereits dem Ende, mit American Land, Bobby Jean (auch darüber hab ich mich so richtig noch mal gefreut und auch der Song hat noch ein paar Tränen fließen lassen), danach Dancing in the Dark, wo wieder ein Mädl ein Tänzchen mit Bruce auf dem Mittelpodium machen durfte und sie dann von Bruce hochgehoben und wieder zurückgetragen wurde (das dürfte wohl auch ein Moment sein, den man dann sein Leben nicht mehr vergißt). Dieses Mädchen hatte mich mit ihren kurzen schwarzen Haaren auch ein bißchen an Courtney Cox vom Dancing-Video erinnert, vielleicht auch Bruce selber, dass er sie ausgewählt hatte. Denn ein anderes, sehr gut aussehendes Mädl mit Plakat „Bruce please dance with me“ kam dann nicht in den Genuss... Dann noch der Stadium-Breaker „Twist and Shout“ und die Show war zu Ende. Keine drei Stunden Spieldauer, aber durchaus ausreichend, wenn man bedenkt, welche Hitze es auch noch abends hatte und man so durchaus an körperliche Grenzen ging, Bruce, die Band und auch die Fans. Bruce ist auch noch lange auf der Bühne geblieben, wie wenn er noch überlegt hätte, doch noch was raus zu haun, aber es dann doch nicht mehr getan hat...
Dafür erklang und das brachte dann wieder feuchte Augen mit sich, als Outro diesmal die Erkennmelodie von „Once upon a time in the west“... Ich stand da und hab gelauscht, ums Herz wurde da einem schon ein wenig schwer. Aber dann kam drumdani, wir sind dann Arm in Arm aus dem Stadion, da ist es schon sehr gut und fein, wenn man dann eine verwandte Seele wieder bei sich hat... Und an der Stelle ein großes Dankeschön an drumdani für den gemeinsam verbrachten, wunderbaren bruuucigen Tag!

Ja, danach haben wir dann nicht mehr viel gebraucht. Sind ziemlich gleich zurück zum Auto, ein bissl frisch gemacht. Ein wenig über das Erlebte noch gesprochen, aber auch das Sprechen wollte nicht mehr so wirklich gelingen, es kam einfach eine Zeit, wo nichts mehr ging, wo man einfach nur mehr in Gedanken dem Erlebten nachhängen wollte...

Nach einem kurzen Schlaf im Auto dann um halb sechs drumdani zum Bahnhof gebracht. Von ein paar italienischen Fans verabschiedet. Wieder auf die Autobahn, noch eine kurzer Stop zum Frischmachen an einer Raststätte. Cappuccino und Croissant weckten nochmals Lebenskräfte. Dann gings wieder heimzu, über 3 Pässe, den abenteuerlichen Plöckenpass, diesmal bei Tag, den dafür sehr entspannten Felbertauern und den Pass Thurn. Immer Bruce im Ohr und immer wieder gegen Tränen ankämpfend, gelang nicht immer. Ich wollte es diesmal vermeiden, in diesen Blues zu verfallen, konnte es doch nicht verhindern. Wieder ist eine Tour mit E Street Band für mich beendet. Wieder weiß man nicht, was danach kommt. Ich bin unendlich dankbar, für alles Erlebte und gleichzeitig traurig, weil es ja das letzte Mal gewesen sein könnte. Daran mag ich zwar nicht glauben, aber man kann solche Gedanken einfach nicht verhindern.

„Jersey Girl“ erklang, als ich wieder zu Hause angekommen bin. Die Uhr zeigte auf 12 Uhr mittags. Um dann nur mehr ins Bett zu fallen und zu hoffen, alles noch mal zu träumen. Ich weiß es nicht, ob es mir gelungen ist, erinnere mich leider kaum an Träume, aber heute fühle ich mich wie gestern, glücklich und traurig zugleich.

Es war wieder eine unvergessliche Zeit.
Thank you Bruce. Thank you E Street Band. I hope to be continued...

…faith will be rewarded.

Ein Schild ist mir den Verlauf des Abends immer wieder aufgefallen, kann dem nur zustimmen, was drauf stand:
“Bruce Almighty”.

(von Jerseylady)
   

Santiago war ein Konzert der Extraklasse! Zwar kamen wir erst gegen 5 Uhr aus Valladolid in Santiago an und hatten auch noch einige Mühe das Hotel zu finden, aber ansonsten lief alles gut. Natürlich durften wir nicht mal vom Pit träumen, deshalb begaben wir uns auf die andere Seite des "Stadions", wo all die Leute ohne Nummern und Bändchen warteten. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Menschen warten sehen! Wir haben uns dann da irgendwo mal eingereiht. Als 8 Uhr vorbei war und der Einlass auf sich warten liess, gab es unter den Fans immer mehr Unmutsäusserungen, doch als der Einlass dann anfing, ging alles einigermassen geordnet, doch sehr, sehr langsam. Es dauerte ewig bis wir am vermeintlichen Eingang waren, nur um herauszufinden, dass dies überhaupt gar nicht der Eingang war, sondern nur ein Durchgang durch eine Hecke auf eine abschüssige Wiese. Und was wir dort antrafen, war unglaublich. Tausende von Menschen in einer Traube, die sich stauten. Es handelte sich hier nun um den eigentlichen Eingang. Und hier herrschte ein totales Gedränge! Alles auf dieser abschüssigen Wiese... Als wir uns endlich zum Eingang durchgedrängt hatten und ins Stadion reinkamen, sahen wir dass dieses schon übervoll war. Unglaublich, da ja hinter uns noch Tausende reinwollten!

Mühsam kämpften wir uns durch die Massen auf der Suche nach einem Plätzchen für uns. Alles war schon voll. Schliesslich stellten wir uns einfach irgendwo hin. Eine tolle Sicht hatten wir nicht, doch das Konzert selber war so toll, dass dies gar nicht allzu viel ausmachte. Und zum Glück gibt's ja die Screens. Es war super, so zwischen all den Spaniern abzufeiern! Auch wenn wir so einige "casual fans" um uns hatten, die nur gerade die grössten Hits kannten, dann aber umso mehr mitmachten.

Tja, und ich bekam mein so lange gewünschtes Backstreets. Nein, ich hatte nie ein Sign dafür dabei. Ich hatte an den anderen Konzerte "This Hard Land" und "For You" dabei und beide wurden gespielt, wenn auch nicht wegen meinem Sign. Danach war eben noch Backstreets einer der Songs, den ich gerne mal wieder live hören wollte. Und siehe da, ich bekam ihn! Ich war extrem glücklich! Was für ein Abend!
(von samira)
  

Holy shit I'm back...
Zurück aus Santiago. Wow!
Toll Show (!), tolle Stadt (!!), gigantisches Wochenende.

((Sorry, muss mal kurz in die Kiste mit den Ausrufezeichen greifen, ist aber gleich wieder vorbei...))
Santiago gab eine sagenhafte Kulisse für das Konzert, aber als ich um viertel vor zehn (!) im Kern einer riesigen (!) Menschentraube anfing zu hoffen (!!), dass ich es bis Born To Run (!!!) zumindest einmal bis IN (!!!!) die Arena schaffe - wohin auch immer (??) - war ich nicht mehr so sicher, ob die Spanier das alles so im Griff haben.
Das war ein mittelprächtiges Chaos.... (Nein, ich wollte NICHT in den Pit - weil ich z.B. nicht in eine riesige Menschentraube wollte -, aber ich wollte auch nicht gerade vor dem Zaun stehen bleiben, und ich war irgendwie auch schon seit 17:30 Uhr am Start, also nicht so ganz selber Schuld ...).
Ist dann aber doch noch alles gut geworden bis zum Konzertbeginn (und es war tatsächlich nicht zu früh für diese Wendung ...), und ein tolles Konzert ist es überdies geworden.

Spirit in the night war extrem nett, mit Fingerhakeln ("makin' love in the dirt ...") - und auf meiner Wunschliste war es obendrein.
Backstreets und No Surrender Accoustic - zum Niederknien schön. Hui.

Bei den Requests war ein tolles Schild mit dem Foto von Roy und Bruce beim Baden (das, auf dem Bruce Roy trägt), das hier letzte Woche auch irgendwo rumgeisterte. Der Request dazu: Lost in the Flood. Bruce ist damit zu Roy an den Flügel gespurtet, hat es ihm gezeigt, ist auf den Flügel gehüpft und hat Raise Your Hand zu Ende gesungen (ja: dieses Mal hat er es ganz und in echt: gesungen!). Und ich hab mich schon soooooo gefreut. Lost in the Flood - einer meiner erklärten Lieblingssongs, ganz ganz oben auf meiner Wunschliste! Aber dann.... mit dieser Vorfreude im Hals war mir der Requestteil dann doch zu Coverlastig ... 
Damit war klar: bei soviel gradlinigem Rock bleibt das Requestschild ein Souvenir für Roy ... 

Die Stimmung...? Als eingefleischte Preußin war ich, zumindest "bei uns hinten" (bei den Kindern des Olymp), tatsächlich als Stimmungskanone unter Spaniern unterwegs - wer hätte das gedacht ... Die Entwicklungen sind skurril im Zeitalter der Globalisierung, aber vielleicht hat es ja auch mit dem Klimawandel zu tun...

Aber ja, das ist Jammern auf höchstem Niveau, schon klar.
Stimmig war die Stimmung trotz alledem, und der kurz vor knapp doch sehr reichliche Ärger war mit den ersten Tönen von Nils' Akkordeon wie weggeblasen.
Und mit den Hügeln Galiciens und der Kathedrale von Santiago im Blick zu Badlands losrocken - das hat schon was. (Trotzdem hätte ich mich über ein paar mehr Zwischentöne gefreut; es hätte ja gar nicht zwingend Lost in the Flood sein müssen....)

Jedenfalls bereue ich keine Sekunde dieses Extremtrips (nicht zuletzt, weil er mich in diese wirklich großartige Stadt geführt hat).
Und auch ich mit meinen nicht-vorhandenen Spanischkenntnissen meine, von Bruce ein "Wir sehen uns das nächste Mal in Spanien" auf Spanisch gehört zu haben, aber eigentlich bin ich im Moment viel zu konfus, um überhaupt noch irgendetwas zu meinen. Nach all den Eindrücken.
Und nach 6 (in Worten: sechs! - so gut sind die Verbindungen...) Flügen in den letzten 70 Stunden
Indessen: ich würde es wieder tun Jederzeitsofortundgleich.

Demnächst mehr aus diesem Theater. Vielleicht. Könnte sein, ich habe Lust zum Schreiben über diesen Trip.
Nun muss ich aber in die Falle, und schlimmer: bis morgen früh muss mir wieder eingefallen sein, wo genau ich nochmal arbeite... Au backe.
Na, klappt schon. 
Gute Nacht
(von Lotta)
  

Nachtrag von Lotta zum Einlass:
Gern berichte ich in Ruhe: Den Einlass betreffend, kann ich das zeitliche „Mittelstück“ zum Bericht von racin beitragen, und einen anderen Schluss.
Aber das braucht ein paar Buchstaben mehr (auch wenn ich die Bratwurst, die ich nicht gegessen habe, auslasse), sag ich Euch gleich, denn eins geht nur: kalkulierte Konfusion oder entzerrtes Chaos

Ich kam gegen 17:15 Uhr mit einem prima organisierten Bustransfer auf dem Berg an und machte mich auf die Suche nach dem office, das mir mein „will call ticket“ aushändigen würde (dass es so etwas gibt, und dass das auch funktioniert, das hatte ich hier im Forum gelernt. Danke dafür). Vor allem des Tickets wegen war ich so früh gekommen, denn mein eigentlicher Plan war, relativ spät in die Arena zu spazieren und mich dort dann im oberen hinteren Teil zu positionieren; Panoramablick und freier Rücken sind mir einfach lieber als ganz vorne in der Menschentraube.

Die Sache mit dem Ticket hat so reibungslos und schnell geklappt, dass ich schon drauf und dran war, die "Monte-de-Gozoianer" für Organisationsgenies zu halten. Und dass ich danach viel Zeit hatte, mir einen Überblick zu verschaffen.
Es gab mehrere Eingänge mit jeweils gut sortierten, fröhlichen Schlangen. Nur am „Bändchen-Eingang“ waren heiße Diskussionen im Gang:
- Bändchen-plus-Nummern-Träger diskutierten mit Nur-Nummern-Trägern.
- Nummern-Träger beider Sorten diskutierten mit Nicht-Nummern-Trägern.
- Und alle diskutierten mit den Sicherheitsleuten.
Das war ein ziemliches Chaos, und ganz ehrlich: wenn ich nicht aus dem Forum gewusst hätte, dass es hier um Rollcall und Pit geht, dann hätte ich nicht die Spur einer Ahnung gewinnen können, worüber hier (mitunter richtig erbittert) gestritten wurde. Und hätte vermutlich auch nicht eingesehen, meinen wirklich guten Platz ganz vorne an der Absperrung freiwillig zu räumen.
Im Wissen um den Rollcall wollte ich diesen Platz aber von vornherein nur als Zaungast wahrnehmen und später einen anderen Eingang benutzen.
Tatsächlich begann der Einlass erst gegen 20 Uhr. Die Leute wurden nach sorgfältiger Bändchen- und Nummernkontrolle einzeln durch das Gitter gelassen. Das schien mir zwar erstaunlich spät und ziemlich langwierig, aber auch beruhigend diszipliniert.

Schließlich bin ich zu einem der hinteren Eingänge spaziert. Aber da ging das Chaos erst richtig los.
Was dort vor der Hecke, die die Arena umgibt, noch wie ein geordneter, zügiger Einlass wirkte, erwies sich hinter der Hecke als eine große, matschige, zudem abschüssige Wiese, auf der sich Massen von Menschen Millimeter um Millimeter vorwärts schoben, ohne dass auch nur annähernd absehbar war, wo das Nadelöhr ist, das es zu passieren galt. Und ohne einen einzigen sichtbaren Ordner oder Polizisten.
So war ich in Nullkommanichts genau dort, wo ich definitiv nicht hingewollt hatte: im Kern einer dicht gedrängten, sich schiebenden Menschenmasse ... Hoppla.
Das war zwar eine lustige, nette Truppe, die umsichtig aufeinander aufpasste (was durchaus nötig war auf dieser glitschigen, steilen Wiese), die aber gleichwohl ziemlich zornig wurde und dies in Sprechchören auch lauthals kundtat. Auch an den Zäunen wurde beherzt (und erfolglos) gerüttelt.
Die lautstarken Beschwerden begannen zu nützen, als man schon nicht mehr daran glauben mochte: um 21:50 Uhr ging alles plötzlich ganz schnell; wo vorher offenbar eine penible Einzelkontrolle im Gänsemarsch stattgefunden hatte, ließ man die Leute jetzt einfach laufen (sonst wären die letzten wohl tatsächlich erst bei Born To Run durchs Nadelöhr gekommen...). Am Ende hab ich nicht einmal mein Ticket vorzeigen müssen.
Jetzt schob und drängelte es natürlich erst richtig - und ich gehe jede Wette ein, dass die Arena hoffnungslos überbucht war.Denn Lücken in den dicht gedrängten Reihen waren nirgends mehr in Sicht. Dabei war ich keineswegs unter den Letzten: hinter mir türmten sich noch immer Menschenmassen, und mir ist vollkommen unklar, ob und wo die alle noch untergekommen sind. :?:

Letztlich bin ich meinem ursprünglichen Ziel doch noch sehr nahe gekommen und stand etwas seitlich auf der letzten gemauerten Reihe des Amphitheaters, mit sehr gutem Blick auf die Bühne (und an der Bühne vorbei auf Santiago - ein echtes Bonbon, bei der Kulisse!), dazu ein halbwegs freier Rücken. Und inmitten fröhlicher Spanier, die sich den Ärger ebenso schnell aus den Gesichtern wischten wie ich.
Und es war dann auch keine Sekunde zu früh für diese glückliche Wendung.
Denn kaum hatte ich meinen Platz gefunden, stand schon Nils mit dem Akkordeon auf der Bühne und spielte das spanische Intro. Und innerhalb von Sekunden sangen alle um mich herum mit bei diesem offenbar sehr populären spanischen Lied. Wirklich alle. Jedes einzelne Wort.
Wow, dachte ich. So geht es hier also zu. Freu Dich, Du bist in Spanien. Ein paar Akkorde genügen, und die ganze Truppe ist „on“!

Erstaunlicherweise war sie dann aber genauso schnell wieder „off“, als es mit Badlands losging. Die Stimmung war prima, keine Frage. Aber so richtig losgerockt hat kaum einer. Oder jedenfalls erst ziemlich spät. (Viele Männer hatten allerdings auch ihre Frauen auf dem Rücken oder auf den Schultern, damit die überhaupt etwas sehen konnten. Das bindet natürlich Hüpf- und Klatschkapazitäten auf ganz erklärliche Weise; als Knapp-Ein-Meter-Achtzig-Person hatte ich das Problem zum Glück nicht).

So. So war das.
Das eigentliche Konzert war ja viel interessanter. Aber der Mensch muss neben dem Posten auch manchmal arbeiten. Ich zum Beispiel muss jetzt noch ein bisschen wieder reinholen, was ich mit diesem Bericht gerade verbummelt habe, soll heißen: weiterarbeiten.
(An Texten, übrigens. Denn Texte sind mein Beruf. Und ich lebe ziemlich gut davon.
(von Lotta)
   

Ich war nach dem Rückflug und wegen des Jetlags ziemlich müde. Da konnte auch Karin, die dänische Stewardes aus der Business Class, in der ich durch einen schönen Zufall gelandet bin, nichts dran ändern. Die hat sich aber auch rührend um mich gekümmert! So muss das sein, so stelle ich mir das vor. Eine Frau, die mir fast jeden Wunsch von den Augen abliest und mir das Gefühl gibt, sie sei nur für mich in diesem Flugzeug. Jetzt weiß ich auch was "bumpern" ist Und dieser Platz da vorne erst... unglaublich!! Diese vielen Knöpfchen für den Sitz? Wahnsinn! Das Essen? Dreigängemenü abends und ein sehr leckeres Frühstück am Morgen. Dazwischen noch Snacks und Leckereien.
*seufz* das werde ich bei meinem nächsten Flug vermutlich alles schmerzlich vermissen *doppelseufz* Überlänge zu haben hat anscheinend nicht nur im Pit Vorteile, sondern auch wenn es darum geht, im überbuchten Flieger einen ordentlichen Platz zu bekommen, wenn der eigene doppelt vergeben wurde.

>> Wie wars beim Boss und der E Street Band?
Es war fast ganz ohne Wenn und Aber spitze, ein wirklich toller Urlaub!
Aber grau ist alle Theorie, man kann das alles nicht erklären oder mit Videos belegen, man muss dabei gewesen sein.
Er hat an den vier Abenden drei verschiedene Alben komplett durchgespielt, Born to run, Darkness on the edge of town, Born to run und Born in the USA.
Show eins und drei waren sehr, sehr gut, drei leider nicht ganz ausverkauft, aber zwei und vier waren mehr als grandios und rücken in meiner Hitliste der Shows an die Plätze zwei und drei (nur noch von Barcelona2 im letzten Jahr übertroffen.)
Show zwei mit meinem ersten "Racing in the Streets" (Tränen in den Augen, nicht nur bei mir, bester live gehörter Song ever!) und Show vier mit meinem ersten Born in the USA - Wahnsinn. Alle Shows fast drei Stunden, die vierte sogar fast dreieinhalb. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir vier Mal im Pit standen. Das ist ja bei der Pitlotterie nicht selbstverständlich. Naja, wenn ich den Rückflug in der Business Class mitzähle, war ich ja sogar fünf mal im Pit.
Ich bin übrigens gar keiner dieser 1st-Row-Junkies, wie so viele hier. Im Gegenteil, mein Platz im Pit ist immer hinten vor der Absperrung. Das bringt die Vorteile, dass ich einerseits ausreichend nah an der Bühne stehe, viel Platz um mich herum habe und sich keiner über meine Länge beschwert.
Das Wetter war so la la. Drei Tage super, vier Tage scheiße, drei Tage spitze. An den Konzerttagen jeweils super, das reicht. Da waren mir auch die vier Tage kalt und Regen egal. Und am letzten Tag war es so warm, dass wir auch draußen essen konnten und ich nur im offenen Sweatshirt unterwegs war.

Philadelphia ist eine sehr schöne Stadt, sehr viele schöne Kontraste Alt gegen Neu, man kann viel zu Fuß erledigen und die U-Bahn funktioniert auch ordentlich, alles sehr sauber, eigentlich keine Graffities, zumindest nicht in den Bereichen, in denen wir waren.
Wir haben uns für die erste Woche ein Wochenticket gekauft, mit dem wir für ca. 20 Dollar alle Busse und Bahnen der SEPTA (lokaler ÖPNV) benutzen konnten. Für die restlichen Tage drei Tagestickets für jeweils 6 Dollar.
Auffällig war, dass in den Bahnen, außer vielleicht zur Mittagszeit, fast ausschließlich Schwarze und Latinos saßen. Und bei den Schwarzen, vor allem bei den Frauen, fiel wiederum auf, dass eigentlich alle Übergewicht hatten, und das nicht zu knapp.

Auch sehr bemerkenswert war die Tatsache, dass fast überall sehr viel Personal rumläuft bzw. rumsteht. Sowohl im Diner gegenüber des Hotels, wo wir zweimal "richtig" gefrühstückt hatten, knubbelten sich das Personal, also die Kellner, in einer Ecke, als auch im Kino, wo wie einmal waren. Angestellte im Kassenhäuschen, einer vor dem Kassenhäuschen, der die Schlange, auch wenn sie noch so kurz war, organisierte, zwei Angestellte am Eingang des Kinosaals zum Prüfen der Eintrittskarte, einer führte uns zu unserem Gang und einer vom Gang unten bis zu unseren Plätzen. Und dann der Hammer: ein Angestellter im "Restroom", der uns nach dem Händewaschen die Handtücher aus dem Spender holte und anreichte. Eigentlich sehr angenehm... machte aber auch sehr nachdenklich... die verdienen bestimmt nicht sehr viel Geld.
Dazu kam noch, dass wir überall sehr viele sehr alte Menschen getroffen haben, die gearbeitet haben, vermutlich, weil sie noch arbeiten müssen. Angefangen bei der Fluggesellschaft (die Stewardessen waren bestimmt schon fast 60 oder älter) über das Diner bis zur Markthalle und dem Kino. Ich hoffe, dass wir hier nicht solche Verhältnisse bekommen werden! Aber vermutlich wird es irgendwann auch hier soweit kommen.

Freundlich sind die Amerikaner. Mal vielleicht von einigen wenigen Exemplaren in den Kassenhäuschen der U-Bahn abgesehen. Unglaublich nett und hilfsbereit, nicht nur die Angestellten.
Beispiel: wir wollten Bilder machen von möglichst weit oben damit wir die Stadt gut draufbekommen. Der höchste Turm ist der der City Hall (Rathaus), auf den man auch rauffahren kann, was wir auch zweimal gemacht haben. Aber wir haben trotzdem überall rumgefragt, ob es nicht in irgendeinem der Hochhäuser eine Art Aussichtsplattform gibt, die man als Tourist nutzen kann - keine Chance. Vor dem zweiten Konzert habe ich das auch einer Frau erzählt, mit der ich ins Gespräch gekommen war (was hier auch sehr leicht fällt). Sie drehte sich dann um, sprach mit einem (ihrem?) Mann und der kam auf mich zu. Er hieße Ron und ich solle ihn doch am Freitag mal anrufen. Sein Büro sei in der Innenstadt ganz oben in einem dieser Hochhäuser und er würde mich gerne mitnehmen und mir die Stadt von oben zeigen. Wir haben uns dann Rufnummern und E-Mailadressen aufgeschrieben. Leider war aber dann der Freitag so dermaßen verregnet, dass wir das Vorhaben nicht umgesetzt haben, weil die ganze Stadt im Regen und in Wolken versunken war.

Auch toll die Geschichte mit Jack Ryan, dem Polizisten. Eigentlich hatten wir immer einen festen Rückweg von der U-Bahn bis zum Hotel. Am Sonntag hatten aber die Läden auf dem Weg schon alle zu, wir wollten aber noch was einkaufen. Also sind wir einen Umweg gelaufen, bis wir einen offenen Supermarkt gefunden haben, haben eingekauft und sind dann dem gutgemeinten Rat des Kassierers geflolgt - links rum. Vermutlich haben wir was falsch verstanden, jedenfalls sind wir irgendwo gelandet, aber nicht mehr im Hotel. Wir also zurück Richtung Supermarkt, auf dessen Parkplatz ein Polizist in seinem Auto saß (und vermutlich dem gerade laufenden Footballspiel der Philadelphia Eagles lauschte). Nachdem ich ihn nach dem Weg gefragt und dabei vermutlich ein ziemlich hilfloses Gesicht aufgesetzt hatte, hat er uns sofort angeboten, uns und unsere Einkäufe gleich bis zum Hotel zu fahren. Ganz schön eng, so eine Rückbank eines amerikanischen Polizeiautos.
Wir haben uns dann während der Fahrt und auch danach noch sehr nett unterhalten mit dem Polizisten, er konnte sogar einige Sätze auf Deutsch.
Überhaupt war festzustellen, dass viele Leute dort irgendwie irgendwelche Kontakte zu Deutschland hatten oder haben. Entweder der Polizist, der in der Schule Deutsch gelernt hat, oder der Mann, der am zweiten Abend im Konzert neben mir stand, der wie so viele andere während seiner Armeezeit in Deutschland stationiert war, oder der Metabo-Mitarbeiter, der schon öfter in Deutschland eingesetzt wurde oder die Auswanderin aus Heidelberg, die seit vielen Jahren nun in Philadelphia wohnt oder der Führer, der uns die City Hall gezeigt hatte, der schon mehrfach in Deutschland im Urlaub war....
Wir lösten nicht bei wenigen Menschen dort schon ungläubiges Staunen aus, wenn wir sagten, dass wir "nur" wegen der vier Springsteen-Konzerte nach Philadelphia gekommen sind.
Das war auch schon der erste Eisbrecher beim Kontakt mit dem Mann am Schalter des Flughafens, der bei jedem Nichtamerikaner Finger und Gesicht fotografiert und unter anderem nach dem Grund der Einreise fragt. Man soll ja da eigentich keinen Spaß machen, aber ich habe ehrlich geantwortet, dass wir nur wegen der Konzerte einreisen würden. Da hat er gleich gelacht und gefragt, was denn unsere Lieblingslieder wären.
Es gibt bestimmt auch unsympathische, nicht hilfsbereite oder sonst wie doofe Menschen in den USA, genau wie hier, aber wir sind, Zufall oder nicht, immer auf die anderen gestoßen.

Fahrräder: es gibt in Philadelphia tatsächlich sehr viele Fahrräder und sogar Fahrradwege. Vor dem dritten (oder war es das vierte?) Konzert haben wir jemanden getroffen, der in Philadelphia für eine Firma oder Gesellschaft arbeitet, die dort dieses System der Leihfahrräder eingeführt hat. Er war sogar deswegen vorher mal in Köln gewesen, weil das System hier (ich vermute, er meinte die Räder der Deutschen Bahn) als Vorbild für Philadelphia gedient hat.
Auch sehr bemerkenswert, dass es in Philadelphia extrem viele Sinlgespeed-Fahrräder oder sogar sog. Fixies, mit starrer Nabe und ohne Bremsen gibt, nicht nur bei den Fahrradkurieren sondern auch bei Otto Normalverbraucher bzw. Joe Average, wie der in den USA heißt.

Das Hotel (Econolodge Airport) passte irgendwie nicht zum Urlaub, denn es war ziemlich mau. Das erste Zimmer war ohne Heizung kalt und mit Heizung zu warm und zu laut und im Bad gab es Ameisen und eine Art kleiner Kakerlaken. Nachdem dann die Heizung ganz ausfiel, durften wir in ein anderes Zimmer, welches sogar ohne eingeschaltete Heizung ordentlich temperiert war und in dessen Bad ich auch keine Kakerlaken mehr gesehen habe.
Über die Geschichte mit der nächtlichen Ruhestörung und wie sie prompt durch einen mir bekannten Springsteen-Fan beendet wurde, hülle ich lieber den Mantel des Schweigens.
Was über die ganzen neun Tage gleich schlecht blieb, war das "Contintental Breakfast". Eine Art Kaffee-Simulation in Kunstoffbechern, Bagels zum Selberaufbacken, Schmierkäse und Marmelade, O-Saft - das wars. Dazu Pappteller und Kunststoffbesteck.
Wir sind dann zweimal auf das Diner gegenüber ausgewichen, wo es das Frühstück gab, welches man aus amerikanischen Filmen halt so kennt, warm, süß und deftig. Wir haben uns beide Male an Blaubeerpfannkuchen mit Sirup vergangen.

Was man mindestens einmal gegessen haben muss, wenn man in Philadelphia, der Stadt der brüderlichen Liebe, weilt: Cheesesteak und Cheesecake. Den Kuchen haben wir in einer Variante mit Creme Brulé in einem dieser Cosi-Cafés probiert. Das Philly Cheesestake dagegen sollten wir, ein Tipp von dem Menschen, der uns bei der ersten Fahrt auf den Turm der City Hall gebracht hatte, im Markt des Reading Terminals, essen. Gesagt, getan - satt und zufrieden. Wirklich lecker!
Überhaupt ist dieser Markt ein kleines Paradies für Esser und Einkäufer. Das ist ein ganzjährig betriebener Markt, aber eben nicht draußen sondern in dieser Halle eines ehemaligen Bahnhofs. Hier verkaufen an drei Tagen der Woche die Amish People ihre Produkte, es gibt aber auch viele Stände, an denen man Essen kaufen und mitnehmen kann. Wir haben das auch mehrfach ausprobiert. Hier gab es auch einen Stand, der richtig guten Kaffee aller Sorten und Variationen anbot. Dem Laden gegenüber war ein Cookie-Stand, den wir mehr als einmal in Anspruch genommen haben. Zwar nicht billig, diese Kekse (zwei für ca. 3.25 Dollar), aber selbstgemacht und sehr lecker.

Na klar haben wir uns auch Independence Hall angesehen, quasi die Geburtsstätte der USA, Liberty Bell und City Hall, das Rathaus, welches als größtes öffentliches Gebäude der USA gilt. Beim ersten Mal haben wir die Interior- und Tower-Tour gebucht. Allerdings hätten wir uns den Turm da auch schenken können, total schlechte Sicht.
Beim zweiten Mal, als wir direkt rauf sind, tolle Fernsicht über die ganze Stadt.
In der Nähe von Philadelphia, in "King of Prussia", gibt es angeblich die größte Mall der USA mit mehr als 400 Geschäften. Die haben wir uns am Samstag angesehen, die beiden Mädels haben sich Schuhe und ich mir einen Pullover gekauft.
Im Anschluss an die Shopping-(Tor)Tour wollten wir dann in der "Cheesecake Factory" Cheesecake essen. Keine Chance, Wartezeiten von mehr als anderthalb Stunden haben uns vom Genuss abgehalten.
Wir sind stattdessen zurück in die Stadt und dort ins Kino. Der Film "Law Abiding Citizen" ist dort nicht nur gerade erst angelaufen sondern spielt auch in Philadelphia. City Hall ist dabei sehr oft zu sehen. Der Film selber ist allerdings eher mittelmäßig. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich kaum was vom Text verstanden habe. Mir fehlten halt die englischen Untertitel, dich ich mir immer einblende, wenn ich zu hause einen Film auf Englisch gucke.

Im Museum war ich auch. OK, ich wurde quasi von Anja reingezerrt. Es war der Tag, an dem Sylvia mit der Bahn für einen halben Tag nach New York gefahren war und an dessen Ende Anja und ich per Polizei im Hotel gelandet waren. Das Museum heißt "Philadelphia Museum of Art", man kann es von der Innenstadt, also von dem Brunnen mit dem LOVE-Symbol aus erkennen.
Ganz früher stand auf den Treppenstufen oben diese Rocky-Statue. Sie wurde dann irgendwann für viele Jahre dort verbannt und im Sportpark, dort wo auch die Konzerte stattfanden, aufbewahrt. Nun steht sie zwar wieder vor dem Museum, aber nicht mehr oben sondern unten rechts an der Treppe. Bei Gelegenheit muss ich mir den ersten Teil von Rocky nochmal ansehen, der spielt ja anscheinend in der Stadt.

So, das war mein kleiner Bericht über neun Tage "OLI und die PHILLY-GIRLS".
Klein, weil nur die Highlights erwähnt wurden. So viele nette Kleinigkeiten noch, aber das würde den Text hier sprengen.
Und die Lobeshymnen auf meine beiden Mitreisenden, die Philly-Girls Marge und Sylvia37, erspare ich euch hier lieber, die stehen schon an anderer Stelle.

Ach ja, klein ist die Welt. Heute morgen erschien bei uns im Büro in Köln einer der Projektmanager aus München von der Firma, die für uns die Software programmiert, die wir hier betreuen bzw. administrieren. Ihm hatte ich vor der Abreise von meinem Vorhaben erzählt. Da erzählt er mir doch, dass seine Frau jemanden in Landshut kennt, der oder die auch großer Springsteen-Fan ist und ihm "hinterherreist". Landshut? Da war doch was... red_headed_woman? Genau die war's bzw. ist es. Sie haben wir auch vor der ersten Show am Spectrum getroffen.

Hmmm... das Tüpfelchen auf dem i? Rückflug, Business Class, ich werde von der dänischen Karin (ich schwöre hiermit übrigens feierlich, dass ich nie wieder die Bezeichnung "Saftschubse" verwenden werde) gefragt, ob ich "Entertainment" möchte? "Klar", sage ich, "her damit". Es gab so einen kleinen Audio/Videoplayer, mit dem man Radio, Fernsehen, Filme und sowas abbrufen kann. Es gab auf dem Gerät neben viel Schrott genau ein Springsteen-Album. Welches? Darkness On The Edge Of Town! Also ein zweites mal Racing In The Street in dem Urlaub, dieses Mal über den Wolken und ich auf Wolke sieben. Yippieh!
(von koelner)

 

Vorneweg und hintendran hatten meine Liebste und ich einen Kurztrip vom 5. bis 9. November gebastelt, proppenvoll mit allem, was man dort als Tourist so anstellt – mit dem Konzert am Sonntagabend als Höhepunkt. In weiser Voraussicht haben wir bereits nach der Besteigung des Empire State Buildings am Freitag die Karten abgeholt – am Sonntagabend war am Will Call Schalter dann doch etwas viel Andrang. Da wir Sitzplatzkarten hatten (Sektion 301), hatten wir auch entsprechend viel Zeit, um in aller Ruhe zur Arena zu schlendern, festzustellen, dass es so gut wie keine Sicherheitsvorkehrungen gibt, und dann unsere Plätze zu finden. Das war dann auch das einzig Negative an diesem an Positivem so reichen Abend: Die Plätze im MSG sind nur für Menschen Marke Winzigheimer gemacht, unsereiner (1,92 m) hatte die Knie an den Ohren. Was aber eh wurscht war, weil wir fast die ganze Zeit gestanden haben. Amüsiert ließ sich dann auch beobachten, dass die werten New Yorker für einen Konzertbesuch scheinbar eine ganze menge Futter brauchen. Der ganze Block maufelte Nachos oder Popcorn und schlürfte Getränke – natürlich in Super-Size. Da will man natürlich nicht gleich auffallen, also gab’s ein Bier im Riesen-Eimer. Die erste Frage, die sich stellte, war dann auch: Wie wollen die alle nachher aufstehen mit ihrem ganzen Futter-Kram auf den Knien. Und so war’s dann auch: Als um kurz nach halb neun „good evening new york city“ durch die Boxen donnerte, standen etwa 19800 Leute auf – nur der geneigte Block 301 blieb in Gänze sitzen. Ganz großes Kino. Hinter uns saß eine Famile, Vater, Mutter und zwei Kinder im Alter von etwa 8, 9 Jahren. Die Kiddies schauten die ganze Zeit aus der Wäsche, als hätte man ihnen Prügel angedroht und die Playstation geklaut. Die Mama hat dann später mit den beiden getanzt, was aber nichts am Gesichtsausdruck der Pimpfe änderte. Im Laufe des Konzertes standen dann alle irgendwann mal auf, bis auf das Pärchen (35, Valium?) neben uns. Die blieben eisenhart die ganze Zeit sitzen ohne auch nur einmal zu klatschen.

Und dann war’s soweit, lights out… Wrecking Ball als Opener funktioniert ganz gut, es dauert halt ein Momentchen, bis das Lied in Gang kommt. Nach einer kurzen Ansprache, in der Bruce sicherstellte, dass es sich bei diesem Abend um eine wirklich einmalige Angelegenheit handelt, dann „The ties that bind“ – inzwschen stand auch Block 301, bis auf die zwei Valiums – und ab ging die Luzie. Der Sound war übrigens echt spitze, kristallklar, die Instrumente gut zu unterscheiden, nicht zu laut und nicht zu leise. Und das fast am anderen Ende der Halle. Die erste „River“-Scheibe ist ja etwas rocklastiger als die zweite, aber selbst bei den drei Schlussballaden hintereinander war die Stimmung super – den Liedern angemessen, aber nicht träge oder sonst was. Was wohl daran lag, dass Bruce an diesem Abend extrem gut bei Stimme war – Drive all Night war ein Traum, Wreck on the Highway und Stolen Car auch. Die ganzen Schlachtrösser, die er öfters spielt (Hungry Heart – mit Gang durch’s Publikum und anschließendem auf die Bühne zurücktragen - , Out in the street, Cadillac Ranch) hatten an diesem milden New York Abend noch mehr Dampf als sonst, und die Puffbeleuchtung zu I wanna marry you war doch auch hübsch anzusehen. Die Post-River Songs knallten dann auch einer nach dem anderen – Seven nights to rock brachte den MSG zum beben – und Sweet soul music rockte das Haus, und Hihgher and Higher als Abschluss: was will man mehr. Nach drei Stunden, die sich leider nur wie eine angefühlt haben, war der Zauber rum – leider, leider, leider.

Das war eine Jahrhundert-Show und ich bin heilfroh, dass unser erstes Amerika-Konzert gleich dieses war. Einfach nur WOW!!!!! Und selbst die Valiums haben am Ende dann doch wenigstens ein Lächeln hinbekommen
(von Matte)
  

ES WAR SUPERMEGASPITZENKLASSE!!!!...quasi Perfektion mit einem schokobestreutem I-Tüpfelchen!

Brauch wohl nicht erklären, dass sich jeder Cent dieser wirklich spontanen und völlig durchgeknallten Reise gelohnt hat!

Freitags angekommen ging es gleich zum Hotel, das um die Ecke zum MSG lag und wo man beim Frühstück auf dem Dach einen Ausblick auf die Arena hatte (Das Wetter war ja auch super und Sonntag und Montag um die 18°C und Sonne ... bin mit Rock und TShirt rumgelaufen.)

Den Samstag haben eine Freundin und ich dann mit Schilder malen verbracht ... keine wirklichen Requests, eher Thank You Schilder, dass er das Album spielt. Dann haben wir uns noch beide das selbe Shirt mit einer Aufschrift "New York City" besorgt und uns richtig auf das Konzert eingestimmt. Schließlich war dann die Lotterie für den ersten Pit. Sind zwar alle reingekommen, aber wir hatten mal wieder etwas mehr Pech. Hatten die Nummer 159 und 160...163 wurde gezogen. Da aber wie gesagt nur 250 Leute teilgenommen haben, hatten wir dennoch einen guten Platz in der 4. oder 5. Reihe vor Stevie. (durch die Arena war die Hauptbühne ja auch viel näher ... Distanz dürfte eigtl. nicht viel weiter gewesen sein, als von der ersten Reihe einer Stadionshow)...Naja und Amerikaner hüpfen ja bekanntlich nicht so viel und da hat's auch nicht lange gedauert, bis wir die Aufmerksamkeit von Bruce auf uns gelenkt haben.
Zur Show: Was soll ich sagen? Das Album war der Anlass für meine verstandslose Entscheidung nochmal nach NYC zu reisen. Und die Belohung war es absolut wert!!! Wenn ich beide Shows vergleichen müsste, dann würde ich sagen, dass man am Samstag mehr den genialen Musiker Bruce gesehen hat und am Sonntag den leidenschaftlichen Rocker Bruce ... bei der ersten Show lag der Fokus meiner Ansicht nach wirklich mehr auf den musikalischen Arrangements ... ich fand es gab weniger Interaktionen mit dem Publikum, aber dafür einen fast klassischen Bruce mit Unterstützung einer fantastischen Band. Das war schon ziemlich besonders für mich.
Naja und die Show startete ja schon mit einem Highlight für mich. Hatte ja zuvor Thundercrack noch nicht gehört und durch meine Vorfreude auf das Album, hatte ich mir gar nicht über den Rest der Show Gedanken gemacht und war dementsprechend überrascht, als ich die ersten Takte hörte. Besser hätte es gar nicht anfangen können. Bin dadurch gefühlsmäßig gleich zu 100 Prozent dabei gewesen.
Und die NYC Serenade ... mein Song!!!! Wollte ihn ja schon die ganze Zeit hören und nun habe ich ihn endlich bekommen. Hab natürlich feuchte Augen bekommen, auch wenn ich sagen muss, dass ich die Drums am Ende von Max ein bisschen zu viel empfand.
Ein weiteres Highlight für mich war The E Street Shuffle ... und natürlich Incident ... überhaupt die ganze Unterstützung durch die anderen Instrumente hat dem Album so einen tollen Live-Klang und mir eine anhaltende Gänsehaut beschert.
Hatte auch gar nicht mehr dran gedacht, dass er zuletzt öfters Higher and Higher gespielt hatte. (Wie gesagt, hatte ja schon innerlich mit der Tour abgeschlossen und bin deshalb nicht so sehr auf die Setlisten der Shows fixiert gewesen) Noch eine schöne Überraschung für mich und dann noch mit Begleitung von Elvis Costello...besser konnte es eigentlich gar nicht laufen ... aber das tat es!

Sind am Sonntag erstmal ins Guggenheim Museum gegangen. (Das hatte ich ja leider beim letzten NYC Trip nicht mehr geschafft und ein wenig bereut und nun kann ich das auch noch von der Liste streichen ... hät ich nicht gedacht, dass das so schnell passiert) Anschließend noch durch den Central Park geschlendert ... so ein herrliches Wetter! Unglaublich ... man hatte überhaupt nicht das Gefühl, dass November ist!
Und dann war auch schon wieder Zeit für die Pitlotterie. Und dieses mal das genaue Gegenteil des Vortages!!! Nummer 294 wurde gezogen und wir hatten die Nummern 296 und 297!!!
Standen somit bei der 2. Show im MSG vorne am Mittelsteg! Kann es immer noch kaum glauben, dass wir dieses Glück hatten! Hatten beide ganz zittrige Hände!!! Wir waren dementsprechend schon vor der Show in solch einer Euphorie, dass Bruce eigentlich gar nichts mehr falsch machen konnte! 8)
Nach Wrecking Ball (verlieb mich immer mehr in den Song) gings auch schon gleich los mit The River und Bruce meinte auch gleich, dass das einzige mal sein wird, dass sie das spielen und so kräfteraubend, wie der Abend für uns war, kann ich mir das auch vorstellen. Haben unheimlich viel getanzt.
Meine persönlichen Highlights: Hungry Heart Crowd Surfing: Da wir ja in der Mitte standen, konnten wir ihm dabei helfen, wieder auf die Bühne zu gelangen. Dann natürlich noch Stolen Car ... wieder einmal purzelten die Tränen. Des Weiteren Crush On You (mag ich eigentlich gar nicht so sehr, aber live fand ich es richtig gut), I'm A Rocker, The Price You Pay (Premieren für mich), Fade Away und Drive All Night (die beiden Songs haben richtig viele Erinnerungen geweckt und mich daher emotional stark bewegt).
Dann kam die Zugabe ... ich hatte das Gefühl, das Konzert würde um einiges länger gehen als 3 Stunden ... hatte gar nicht mit so vielen Liedern im Anschluss gerechnet und dann haben wir noch so viel getanzt, dass ich gar kein Zeitgefühl mehr besaß!
Bei Seven Nights To Rock hatte Bruce dann im Mittelteil verschiedene Namen abgefragt, wie z.B. "Is there a Susie out there? Is there a Patti somewhere?" und zuletzt davon schaute er mich an und fragte "Is there an Anne out there?" und zeigte mit dem Finger auf mich und lächelte ... schrie natürlich wie wild!
Ebenfalls überraschend und ein Highlight für mich: Sweet Soul Music...mag den Song sehr, aber hatte ihn gar nicht direkt auf meiner Wunschliste an Songs, die ich gern noch live hören möchte, stehen. Dementsprechend hatte mir Bruce wieder ein unerwartetes Bonbon serviert. Naja und das erneute Higher and Higher stellte einen gelungen Abschluss da.

Völlig fertig aber total glücklich haben wir dann die Arena verlassen. Schweben beide immer noch im 7. Himmel. Bruce könnte jetzt noch einiges auspacken (wie z.B. mein begehrtes Back in your Arms in Cleveland) und es lässt mich relativ kalt...für mich waren die 2 Shows in ihrer Kombination so traumhaft schön. Das wird so schnell im "Bruce-Tour-Universum" nicht zu toppen sein!

(von Barefoot Girl)
   
   

Was für eine tolle Show! Erst sah es gar nicht danach aus (Lotterie...) und dann wurde es noch richtig gut. Anfangs hat Bruce den Staat Ohio begrüsst (ich dachte, ich hätte mich verhört), aber im „Wrecking Ball“ sang er auch von Ohio. Bei „Working on a Dream“ wurde er dann drauf aufmerksam gemacht, dass er sich im Staat vertan hat... Michigan... „Nightmare of a Rocksinger” meinte er nur.
Die Show rockte ziemlich. „Born to Run“ war viel besser als in Cleveland und die Requests hatten es auch in sich. „Ramblin Gamblin Man“, ich glaube, das war ne Livepremiere mit der E Street Band (für mich auf jeden Fall) und ein „Detroit Medley“ im Hauptteil einer Show, ich bin mir fast sicher, das gab es noch nie.

Während „Rosalita“ durfte ganz überraschend Steve einige Zeilen singen, weil Bruce am rechten Bühnenrand irgendwas machte (konnte man leider nicht sehen). Während „Dancing in the Dark“ hüpfte ne Frau auf den mittleren Catwalk und tanzte, was das Zeug hielt. Bruce und Band grinsten sich eins und die Security versuchte, sie von dort weg zu bekommen. Aber ehe sie da waren, hüpfte sie wieder runter in den Pit in die Massen....

Bei „Born in the USA“ wackelte der Palace of Auburn Hills ganz schön. Die Bässe von Garry brachten den Hallenboden zum Vibrieren. Hatte was.

Wie gesagt, ne tolle Show, die ordentlich rockte. Ich hatte heute Abend eigentlich gar nichts erwartet und von daher konnte ich nicht enttäuscht werden. Und siehe da: Es lohnte sich und war die richtige Entscheidung in meiner Tourplanung, nicht schon nach Cleveland nach Hause zu fliegen, sondern meine Geburtstagsshow auch mitzunehmen.

Morgen geht’s dann von Detroit aus über Frankfurt nach Hause. Allen, die bei den nächsten Shows in Milwaukee und Nashville dabei sind: ganz viel Spaß – see you on the road!
(von Magic)
   
   

Also ich war mit der Songauswahl nicht so zufrieden, zumindest bis „Radio Nowhere“. Dann wurde es besser. Es fiel mir auch schwer in die Show „rein“ zukommen. Lag wahrscheinlich an dem Typen vor uns, ca. 2 Meter hoch und (gefühlte) 1,50 Meter breit an Hals und Schultern... drumherum noch ein paar Grosse, das war nicht leicht, die ganze Zeit eine gute Sicht auf Bruce zu haben. Den Opener „Wrecking Ball“ –schön war es im Giants, um im Spectrum hats ja auch noch gepasst. Aber es hätte einfach bei diesen beiden Locations bleiben sollen für diesen Song.

Nach der Albumperformance von „Born to Run“ sagte Bruce so etwa: „this was Born to Run for the last time”, stellte die “guys who made the record” in den Vordergrund, bedankte sich bei Jon Landau, der auch heute Abend in der Halle war und erwähnte dann noch “and of course, Phantom Danny Federici”.

Bis „Radio Nowhere“ waren ganz klar einige Sahnestückchen dabei. Keine Frage. Also „Backstreets“ und „Meeting across the River“ into „Jungleland“, das war schon toll zu hören.

Aber Songs wie „Waiting on a sunny Day“, „Santa Claus“ und „E Street Shuffle“ – das brauche ich nicht wirklich noch bei ner Show. Vor allem „E Street Shuffle“ nach DER Version im Madison Square Garden. Konnte ja nur schlechter sein...
„Spirit in the Night“ schien sehr spontan. Das singende Mädel von „Waiting on a sunny Day“ hatte ne Mütze auf, die Bruce an die frühen 70er erinnerte, woraufhin sie eben „Spirit in the Night“ spielten. „For You“ solo piano – nicht schlecht. Die Halle lauschte sogar recht andächtig. Ich hatte eh den Eindruck, als ob hier so gut wie alle wussten, was sie an der ersten Bruce-Show in Baltimore seit 1973 (damals sieben Songs für „Chigao“ – so Bruce, für 2 Dollars Eintritt) haben und so gut wie niemand redete an den ruhigen Stellen und das Hin und Her Gerenne hielt sich auch sehr in Grenzen.

Sehr sehr schön fand ich „My love will not let you down“. Da rockte die Halle, aber so richtig. Lustigerweise ging mir der Song seit der Abfahrt nach Frankfurt am Donnerstag im Kopf herum und jetzt spielten sie ihn sogar. Gefolgt von „Long Walk Home“. Herrlich!

Die erste Zugabe gabs für die große Blondine neben mir. Ne alte Bekannte, zumindest vom Sehen. Aus Großbritannien, irgendwann in die USA übergesiedelt, sieht man sie immer mal wieder bei Shows an der Ostküste. Auffallend war, dass sie sich sehr viel bewegte, aber nicht wirklich im richtigen Rhythmus.... das kann dann doch etwas irritierend sein....

Am Ende von „Hard Times“ musste ich an „Land of Hope and Dreams“ denken, und dass es doch zu Beginn der Tour etwa an dieser Stelle immer gespielt wurde. Und was macht Max? Er schlägt im Takt von „Land of Hope and Dreams“ auf seine Drums ein. Klasse.

Bei „American Land“ Ally Weinberg mit Akkordeon auf der Bühne. Das Röckchen etwas kurz...und es rutschte höher und höher während sie die E Street Band begleitete....

Bei „Higher and Higher“ spazierten Bruce, Cindy, Soozie und Curtis wieder am Pit vorbei nach hinten auf die kleine Bühne am hinteren Ende des Pit. Oh, sie hatten ne Menge Spaß. Dadurch, dass sich viele auf den Weg dorthin machten im Pit und dorthin drängelten, spülte es uns noch etwas näher an die Bühne heran. Nicht schlecht.
Nach „Higher and Higher“ umarmten sich Bruce und Clarence sehr sehr lange. Das fiel mir richtig auf. Ne Freundin meinte heute morgen, Bruce kullerte die ein oder andere Träne die Backe herunter, da sich die Tour nun endgültig dem Ende zuneigt.
Kaum waren alle vom vorderen Teil der Bühne verschwunden, stand Bruce da und forderte von Kevin Buell nochmals seine Gitarre. Und sie beendeten die Show mit einem famosen „Glory Days“. 3:20 Stunden, wie mir kurz darauf berichtet wurde. Kam mir nicht so lange vor die Show. Wow.

Die Ticketsituation vor Ort war wohl sehr schlecht. Wobei einige Bekannte noch nach einigen Mühen Tickets bekommen haben. Die Schwarzmarktpreise lagen zwischen 200 und 500 US-Dollars, wie ich hörte.
Im Pit war es extrem voll für amerikanische Verhältnisse. Hinten so gut wie kein Platz, um umher zu laufen. Das ist sonst eigentlich immer drin bei den Hallenshows.

Tja, jetzt geht’s weiter nach Buffalo. The next stop, the last stop.....
(von Magic)
   
   

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