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"Unbelieveable!!! New. Old. Fast.
Slow. Wowwww..."
Bruce Springsteen & The E-Street Band rocked Montreal
General Admission: Row 2 Seat 26+27. Hmm, ein Widerspruch in sich. Was fuer Tickets hatte ich da eigentlich fuer mich und meinen Mann gekauft??? Aber egal, was zaehlte war allein die Tatsache, dass wir nun endlich Bruce & The E-Street Band in Montreal im Bell Center erleben sollten und ich freute mich irre darauf.
General Admission hin oder her – wir hatten absolut keine Lust im kanadischen Winter stundenlang vor der Halle zu stehen und beschlossen erst so gegen 17Uhr uns auf dem Weg zum Bell Center zu machen. Der 40minutige Fussmarsch dorthin brachte Kreislauf und Waermehaushalt in Schwung. Am Bell Center angekommen, konnte uns dann auch gleich ein Ordner Auskunft geben, dass General Admission tatsaechlich General Admission bedeutete und Ticketmaster mit der Vergabe von Sitzplatz-Nummern einen Fehler gemacht hatte. Nun gut, was soll’s – 2. Reihe Mitte waere schoen gewesen, aber selbst jetzt gegen 18Uhr war noch nicht all zu viel vor der Halle los. Eine extra abgetrennte und abgezaehlte Gruppe stand direkt vorm Einlass – die
Pit-Kandidaten, die bereits ihre speziellen Pit-Bandchen am Handgelenk trugen und brav in Reihe auf den Einlass warteten. Dahinter – mit einem grossen Schild “Floor/Parterre” gekennzeichnet - waren Laufgitter aufgestellt. Dort standen so ca. 50 Fans als wir ankamen und wir gesellten uns dazu. (Alle anderen Eingaenge waren fuer die Raenge reserviert.) Bereits nach 10 Minuten waren meine Fuesse eingefroren und um die Beine wurde es verdammt kalt. Doch die Stimmung war super – kein
Gedraengel, keine Spaetankommer, die von der Seite versuchten sich vorzudraengeln – einfach nur rundum gute Laune und Vorfreude und die Montreal Food Bank, die Spenden sammelte, was ich persoenlich sehr positiv fand, da die Organisiation hier tatsaechlich sehr bekannt ist, viel macht und die Obdachlosen nicht nur bei Tiefsttemperaturen von -40Grad versorgt.
Ja, und immer wieder wurden die zahlreichen Ordner beobachtet, die im warmen Foyer des Bell Centers standen und immer wenn sie sich ihre Muetzen aufsetzten, hoffte man, dass nun der Einlass beginnen
wuerde. Doch dann hoerte man einige leise Takte vom Soundcheck und wusste, dass es noch etwas dauern
wuerde. Gegen 18.40Uhr war es dann aber endlich so weit und der ersehnte Einlass
began. In kleinen Grueppchen wurden erst die Pit-Kandidaten reingelassen. Und selbst da fing kein Gedraengel an!!! Danach began dann ein voellig relaxter, entspannter und unglaublich freundlicher Einlass fuer den allgemeinen “Floor/Paterre”-Bereich.
Im Innenraum angekommen entschieden wir uns fuer einen mittigen Platz in der 2. Reihe hinter der Pitabsperrung – beste Sicht auf die komplette
Buehne, viel Platz um einen drumrum, nette Leute neben uns – einfach alles perfekt. Das Bell center fuellte sich langsam und uns
daemmerte, dass es nicht nur die ueblichen 30Minuten Verspaetung geben wird, denn aus Erfahrung wusste ich, dass Hauptacts hier immer 60 Minuten nach offiziellen Beginn anfangen ... und so war es auch.
Punkt 20.30Uhr gingen die Lichter im Bell Center aus und die E-Street Band betrat unter ohrenbetaeubenden Laerm die
Buehne. Ein gutgelaunter Bruce trat im Dunkeln ans Mikro und begruesste mit einigen englischen und auch franzoesischen Worten Montreal, fragte etliche male „Anybody alive out
there?“ bis die Stimmung kochte und begann dann den Abend mit einem furiosen und kraftvollen „Night“. Ein toller Opener. Die Halle tobte und von den ca. 30000 Fans stand einfach jeder, selbst auf den Raengen bis unters Hallendach. Danach folgten nicht weniger energiegeladen ein umjubeltes „Radio Nowhere“, dann „Lonesome Day” und “Gypsy Biker”. Danach eine kleine Ansprache in gewohnter Bruce Manier, das was mir in Mannheim so gefehlt hatte bei all dem Tempo: Interaktion mit dem Publikum, Spaesschen auf der
Buehne, Gesten und Mimik, Jokes. … “Thank you Mr. Bush for 7 years of magic” … und dann … ja dann … “Reason to believe”. Ich magst gar nicht sagen, aber ich glaube, es war noch viel unglaublicher als in Mannheim oder vielleicht lag es einfach daran, dass ich nun wusste, was da kommt, aber es war einfach gnadenlos genial.
Und das war alles erst der Anfang, das warmup. Ich finde nicht die richtigen Worte um das folgende zu beschreiben: es hat mich einfach umgehauen und sprachlos gemacht, obwohl ich schon so viele Konzerte vom Boss erlebt habe, aber was nun abging IST einfach unbeschreiblich. “Because the Night” mit einem wirklich goettlichen und unendlichen Solo von Nils, in das er all seine Seele reinzulegen schien und er machte den Eindruck als wuerde er von sich selbst und seinen Gefuehlen fuer diesen Song ueberwaeltigt sein und genau dieser Funke sprang auf das Montrealer Publikum
ueber, die erst nur lauschten und sich dann voellig von der Musik hinreizen
liesen. Eine unbeschreibliche Gaensehaut-Stimmung. Danach gleich ein Uebergang zu einem sehr sehr schoenem und perfekten “She's the One” mit einem kraftvollen Solo vom Big Man, der Kraft und Perfektion an diesem Abend strotzte. Nach ein paar Worten zu den amerikanischen Praesidentschaftswahlen und dem Kommentar “I feel the wind of change right now”, was von den Kanadiern stuermisch bejubelt wurde, folgte dann “Livin' in the Future” und “The Promised Land”, bei dem wieder die ganze Halle tobte. Dann sagte Bruce: "Danny sends his regards - he says he's doing quite well and we hope he will join us later on this tour". Ja, wir hoffen und wuensche es ihm wirklich von Herzen!!! Die Stimmung erreichte den ersten Siedepunkt dann aber bei “Waitin' on a Sunny Day”, zu dem nicht nur im Pit ausgelassen getanzt wurde und einer phantastischen Version von “Darkness on the Edge of Town”. Dann gingen die Lichter aus und Bruce “schleppte” sich mit seiner Mundharmonika zum Mikrophon, klopfte Stevie nochmal auf die Schulter und fing dann mit den ersten Toenen von “The River” an, woraufhin ein Sturm der Begeisterung einsetzte. Der Typ neben mir sang aus voller Seele mit und beugte sich wieder und wieder zu mir und sang mit mir gemeinsam. Nach dem Song zeigte ich dann auf meinem Mann, der hinter mir stand und sagte zu dem Typen: “Hey, I’m married and I’m soooo happy” und er strahlte mich an, zwinkerte und meinte “Perfect”.
Nach diesem Marathonlauf der Gefuehle und Emotionen kam “Devils Arcade” bei mir persoenlich dann nicht mehr so stark rueber wie ich es in Mannheim erlebt hatte – es war bestimmt nicht weniger beeindruckend, nur war ich wohl gerade nicht so
aufnahmefaehig. Das gleiche bei “Rising”. Ich hatte mich dann aber bis “Last to die” wieder erholt und konnte eine geniale Performance von diesem Song erleben. Die ganze Band schien voll und ganz bei der Sache zu sein, ineinander zu verschmelzen, nicht nur Note fuer Note zu spielen, sondern auch auf Improvisationen perfekt einzugehen – es war einfach eine wahre Freude Nils, Bruce und Stevie dabei zu beobachten und dem Resultat zu lauschen.
“Long walk home” war dann wieder Lebensfreunde pur, was die Kanadier gern mit einem Taenzchen zum Ausdruck brachten, woran auch Bruce seine reine Freude hatte. Die Version war etwas abgeaendert im Vergleich zu 2007 und ich wuerde sagen dadurch vervollstaendigt – Nils als Background-Sanger einfach sehr
schoen!!!
…. Und dann brachen alle Daemme: “Badlands”. Wow, was ging dann nun ab? Wie beschreibt man 30000 Leute die aus voller Kehle diesen Song singen, mit Inbrunst,
Gefuehl, Seele, Tiefgang. Unglaublich, ich hatte echt das
Gefuehl, dass all die Leute um mich herum genau das Gleichen mit den Zeilen dieses Songs verbinden wie ich und auch Bruce schien doch etwas angetan davon zu sein und wollte diesen Song gar nicht enden lassen, liess dem Publikum freien Lauf und setzte dann nochmal kraftvoll und stuermisch mit der Band ein.
Wow!!! Natuerlich folgte dem Song das obligatorische Ohhohohohooooo und Bruce und die Band verliessen ersteinmal die
Buehne, nicht ohne die Fans hinter der Buehne zu
vernachlaessigen. Bruce schuetzte seine Augen vor den Scheinwerfern und sah das Schild, das ein Fann auf den leeren Platz neben sich gestellt hatte: “Jungleland”. Die Jungs liessen sich dann auch nicht lange bitten, um wieder auf die Buehne zu kommen.
Die Zugaben begannen jedoch ersteinmal mit einem ganz speziellen Dank an das Montrealer Publikum, auch dafuer das die Fans die Montrealer Food Bank so unterstuetzt hatten und weiterhin spenden sollten. Hihi, und dann mit Gelaechter im kanadischen Winter sang Bruce fuer die Montrealer Maedchen “Girls in Their Summer Clothes”. Irgendwie funktuniert der Song hier tatsaechlich besser als in Europa – die Geschmaecker sind halt doch verschieden.
“This is a special thanks to Montreal” sagte Bruce und Roy fing am Klavier an zu klimmpern und ich glaube jeder hatte innerhalb einer Sekunde begriffen, dass nun “Jungleland” folgen sollte. Die Halle war
ueberwaeltigt!!! Ja, manch einer mag sagen “Ist doch keine grosse Uebrraschung”, aber so, wie an diesem Abend war “Jungleland” eine
Ueberrschung. Perfektion pur, Roy am Klavier unbeschreiblich, das Publikum genial und dann, was ich nie vergessen werde, ein Big Man, wie ich ihn vorher in aller seiner Brillianz nie erlebt habe und vielleicht nie wieder sehen werde. Clarence hat ein endloses, so geniales und furioses, absolut perfektes Solo hingelegt, dass es mir eine Gaensehaut auf den Ruecken zauberte, ein unbeschreibliches Kribbeln im Bauch verursachte, mir die Knie weichwerden liess und meine Gefuehle voellig
ueberwaeltigte. Nein, sowas hab’ ich noch nie, absolut noch nie gehoert und werde es bis an mein Lebensende nie vergessen. Clarence legte all sein grossartiges
Koenne, all seine Kraft in dieses eine Solo, als wuerde sein Leben davon
abhaengen, so hat er gespielt und die Toene hinausfliegen lassen ins Bell Center, wo tausende nur darauf warteten jeden einzelnen Klang ins sich aufzusaugen und im Herzen fuer immer festzuhalten. Das was Big Man da vollbracht hat, das steht auf keiner Setlist, sowas muss man erleben, um ein solches Konzert bewerten zu
koennen. Danach sah man man ihn richtig an, welche Kraft ihn dieses endlose Solo gekostet hatte, er klatschte Nils ab und schleppte sich langsam zu seinem beqeumen Sessel, auf den er sich erschoepft niedersetzte und ueberliess wieder dem Boss das dirigieren des Publikums, dem er aber keine Pause goennte und gleich mit “Born to run” und “Dancing” weiter einheizte. Zum Abschluss gabs dann wie immer “American Land” in einer extra langen Version, zu dem auch wieder ausgelassen im Pit und auf den Raengen getanzt wurde. Zum Ende des Songs stellte Bruce dann die Band vor, ungefaehr so, wie es auf der NYC DVD zu sehen war, was mir persoenlich wahnsinnig gut gefallen hat. Dann wurde noch etwas getanzt und gesungen, Haende geschuettelt und gewunken und ich hatte fast den Eindruck, als wuerde sich Bruce zu einer weiteren Zugabe hinreizen lassen, als die Hallenlichter angingen und diese “Magig Night” ihr Ende fand und auf dem Heimweg war die kanadische Winternacht gar nicht mehr so kalt wie sonst.
(von Ana & Iceman)
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Schon lange nichts mehr geschrieben… es fällt mir auch etwas schwer, nach dem Tod von Danny....
Am 20.04. war in einem Iris Pub in Tampa eine Pre-Show Party mit drei Musikern, die nacheinander und am Ende zu dritt Bruce-Songs performt haben.
Der erste von den dreien spielte sehr viele Songs aus den 70er Jahren. Das stimmte mich sehr nachdenklich und ich weiss nicht so recht, wie das Gefühl sein wird, Bruce seine Songs spielen und singen zu hören nach den Ereignissen der letzten Tage.
Alles in allem kann ich noch immer nicht in Worte fassen, was die letzten Tage in mir vorging, vor allem am Donnerstag, als ich, kaum in Fort Lauderdale angekommen, die News hörte bzw. als SMS auf mein Handy bekam. Das war nur ein Dasitzen und Schweigen und eine grosse Leere in mir drin. Keine Ahnung.
Heute, mit einer guten Woche Abstand zu allem, mal schauen, was daraus wird....
Here we go:
Meine Ankunft in den USA war ja bereits am 18.04.2008, rechtzeitig zur ersten Florida Show in Fort Lauderdale. Aus bekannten Gründen wurde diese und die zwei folgenden Shows in Orlando und Tampa auf andere Tage verlegt.
Dummerweise ging am 22.04. mein Flieger von Tampa nach Atlanta. Leider konnte dieser Flug, ein ganz besonders günstiges Angebot von Delta, wie auch immer, nicht ohne Konsequenzen für meinen Heimflug Anfang Mai verlegt werden. Unterm Strich hieß das, wenn ich am 22.04. nicht von Tampa nach Atlanta fliege, dann würde mein Heimflug verfallen.
Nach kurzem Überblick über die Möglichkeiten, für die Show in Orlando am 23.04. nochmals nach Florida zurückzukommen, siegte in diesem Falle die Vernunft und es blieb bei den geplanten Tagen in Atlanta, um sich die Stadt anzuschauen.
Und am Freitag sollte es nun endlich so weit sein. Nach über einer Woche in den USA, ohne die geplanten Shows in Florida, meine erste Show in 2008!
Bei der Lotterie für den Pit hatten wir leider kein Glück. Um circa 200 Nummern verpassten wir den Zutritt dorthin. Im ersten Moment etwas enttäuscht, machten wir das beste daraus und verbrachten noch einige Zeit zusammen vor der Philips Arena. Überraschenderweise trafen wir dort recht wenig bekannte Gesichter. Wobei das Treffen eines ziemlich verrückten Fans aus Kalifornien für ein großes „Hallo“ sorgte. Immerhin schon seit Boston 2007 nicht mehr gesehen. Er berichtete von den beiden Konzerten in Tampa und Orlando und vor allem wie in Tampa die Stimmung in der Halle war.
Kurzum, die Zeit verging wie im Fluge und gegen 19.30 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Halle. Im Innenraum angekommen suchten wir uns einen schönen Platz, genau in der Mitte zur Bühne, wegen dem Sound, und ungefähr auch in der Mitte der doch recht kleinen Philips Arena. Es war zwar nicht der
Pit, aber wie wir nach der Show feststellten, standen wir nur wenige Meter hinter der
Pit-Absperrung. Der Pit war auch nicht sonderlich groß hier in der Philips Arena.
Hinter der Bühne hing eine große Leinwand. Gut, ich wusste was uns erwartet. Absichtlich schaute ich mir trotz vieler Hinweise und Informationen das Video über Danny nicht im Internet an. Dies hob ich mir für das Konzert heute Abend auf.
Gegen 20.25 Uhr verloschen die Lichter. Als die E Street Band und zuletzt Bruce die Bühne betraten, wurde ihnen von den Zuschauern ein herzlicher Empfang bereitet, aber eine gewisse Zurückhaltung war seitens der Fans schon zu bemerken. Der Enthusiasmus, wie ich ihn zuletzt in Europa und auch bei den USA Shows davor erlebte, war (noch) nicht zu spüren.
Bruce begrüßte kurz und knapp Atlanta, ehe sich alle zur Leinwand umdrehten, um das Video über Danny gemeinsam mit uns zu „Blood Brothers“ anzuschauen.
Ich empfand es als sehr bewegend, die vielen Fotos und Aufnahmen von Danny aus der Vergangenheit und aus den letzten Jahren zu sehen. Vieles davon hatte ich noch nie gesehen.
Eine schöne Geste, die die Erinnerung an Danny und viele schöne Zeiten mit ihm wiederspiegelt.
Die Zuschauer standen voller Ehrfurcht da und schauten sich die Szenen an. Einige Male kam kurzer und herzlicher Applaus auf. Alles in allem wurde der Film entsprechend gewürdigt.
Nach dem Video schnappte sich Bruce sein Bullet-Mikro und begann die Show mit „Reason to Believe“. Eine gelungene Darbietung des Songs, der aber nicht so richtig von den Zuschauern in der Halle angenommen wurde.
Nach „Reason to Believe“ (ich war ein klein wenig enttäuscht, denn ich hoffte so sehr auf die rockige Version von „Blood Brothers“ wie zuletzt in Orlando), lief Bruce über die Bühne und rief seiner Band den nächsten Song zu. „Out in the Street“. Nicht schlecht, wo doch alle hier “Radio Nowhere” erwarteten.
Während „Out in the Street“ hatten sich auch endlich die Leute um uns herum sortiert, ihr Plätzchen zum Stehen gefunden und es konnte so richtig losgehen. Für ne Weile niemand mehr, der einen durch Bier holen oder so störte.
Die Stimmung in der Halle wurde langsam etwas besser, aber, das möchte ich an dieser Stelle sagen, sie war bei weitem nicht so gut, wie bei den Shows 2007 in Europa. Schade eigentlich, denn es erwartete uns eine wirklich gute, rockige Show mit einer unglaublichen
Setliste.
Weiter also nun mit „Radio Nowhere“. Dicht gefolgt von, nein, nicht „Lonesome Day“, sondern „No Surrender“. Vier gute Nummern zum Einstieg in die Show.
Im Anschluss lief Bruce wieder über die Bühne, sagte kurz etwas zu den E Streetern und dann zu uns:
"I want to thank you for all the prayers and condolences for Danny. We appreciate it very
much. His family appreciates it very much.
We've been digging into the 'old' box these last few nights. I met Steve at 16, Danny at 18... Danny and Mad Dog asked me to be in the band.... It was
me, Danny, Garry, 'Mad Dog' Lopez, and Clarence. Just a little five piece -- with a setlist of
masterpieces.”
Bruce endete mit “We know this one!", griff in die Saiten und die ersten Töne ließen schon auf den folgenden Song schließen. Einige Töne weiter passierte es: Mit dem Einstieg der Band ging es total daneben. Allgemeines kurzes Grinsen und Lachen, jetzt aber: „Blinded by the Light“. Die Tourpremiere des Abends hier in Atlanta. Lange nicht mehr full band mit der E Street Band gehört. Aber immer wieder schön zu hören. Back to the
roots. Atlanta war sehr textsicher, was mich aufgrund der gebremsten Euphorie in der Halle doch sehr positiv überraschte.
Anschließend sagte Bruce erneut einige Worte und widmete den Song Brendan O'Brien.
Wie schon in East Rutherford bei der Tourpremiere des Songs war Bruce sich sicher, er klinge nicht so gut wie auf dem Album, aber sie würden es versuchen. Es folgte eine wunderschöne und gelungene Version von „Your own worst Enemy“.
Seit Anfang der Show hielt ein Fan einige Reihen vor mir immer wieder ein Schild hoch. Ich weiss nicht, ob Bruce es sehen und lesen konnte, aber der Wunsch dieses Fans ging nach „Your own worst Enemy“ in Erfüllung: „Trapped“. Ich weiss im Moment nicht mehr, wann ich diesen Song zuletzt so kraftvoll interpretiert zu hören bekam. Es war einfach phänomenal! Clarence at his best!
Wow!
Sehr rockig und sehr gitarrenlastig ging es sofort im Anschluss weiter mit „Murder Incorporated“. Zum Ende des Songs Steve und Bruce gemeinsam, gegeneinander, miteinander...sie duellierten sich förmlich mit ihren Gitarren.
Ohne Verschnaufpause sofort weiter zum nächsten Kracher des Abends. „Prove it all Night“ mit einem wundervollen Gitarrensolo von Nils. Er spielte sich förmlich in Ekstase und es wollte einfach nicht mehr enden, dieses Solo. Sorry, das kann man nicht beschreiben, das muß man selbst miterlebt und gehört und gesehen haben. In einer Show...
Bei „She’s the One“ war ich wiederum etwas enttäuscht vom Publikum. Ähnlich wie zu Beginn der Show bei „Reason to Believe“ wurde „She’s the One“ nicht so richtig aufgenommen. Die Stimmung in der Halle war zu diesem Zeitpunkt aus meiner Sicht nicht so überragend.
Nach „She’s the One“ ging es dann in der „gewohnten“ Reihenfolge weiter. Aber nicht sehr lange. Nur für zwei Songs. Während „Living in the Future“ spazierte Bruce sehr lange im hinteren Bereich der Bühne umher und sorgte für gute Stimmung bei den Fans hinter der Bühne. Der Song kam recht gut rüber. Und mit dem folgenden „The Promised Land“ stieg die Stimmung in der gesamten Halle wieder an.
Vor der Show unterhielten wir uns noch über den ein oder anderen Song, den man gerne hören wollte oder auf den man gerne auch verzichten könnte. So schnell werde ich die Gesichtsausdrücke meiner beiden Mitreisenden – nein, wir wollen hier keine Namen nennen – nicht vergessen beim folgenden Song. Genau darüber hatten wir uns unter anderem unterhalten. Ich war noch der Ansicht, jawohl, gerne, schon lange nicht mehr gehört und immer wieder schön...mit dieser Meinung stand ich allerdings alleine da... aber wir bekamen den Song dann doch: „Bobby Jean“. Ich amüsierte mich köstlich über die anderen beiden.
Gleich im Anschluss, sozusagen als „Entschädigung“: „Point Blank“. Wundervoll. Einfach nur wundervoll. Ich hab es vorhin schon geschrieben. Man kann es nicht immer in Worte fassen, sondern man muss dabei gewesen sein. Eine perfekte Interpretation des Songs. Atlanta lauschte andächtig, ich war voll und ganz in „Point Blank versunken, sah die Bilder, die Bruce formt und beschreibt zusammen mit eigenen Erinnerungen wie in einem Film vor mir und war sozusagen der Erzähler der Geschichte in „Point Blank“....
“You grew up where young girls they grow up fast, you took what you were handed and left behind what was
asked, but what they asked baby wasn't right, you didn't have to live that life, I was gonna be your Romeo you were gonna be my Juliet, these days you don't wait on
Romeo's, you wait on that welfare check, and on all the pretty things that you can't ever
have, and on all the promises….
Once I dreamed we were together again, baby you and me, back home in those old clubs the way we used to
be, we were standin' at the bar, it was hard to hear. The band was
playin' loud and you were shoutin' somethin' in my ear, you pulled my jacket off and as the drummer counted
four, you grabbed my hand and pulled me out on the floor, you just stood there and held
me, then you started dancin' slow, and as I pulled you tighter I swore I'd never let you
go.
Well I saw you last night down on the avenue, your face was in the shadows but I knew that it was
you, you were standin' in the doorway out of the rain, you didn't answer when I called out your
name, you just turned, and then you looked away, like just another stranger
waitin' to get blown away.
Point blank, right between the eyes, Point blank, right between the pretty lies you fell, Point blank, shot right through the heart…”
„Devils Arcade” im Anschluss erst die vierte Nummer von „Magic“ heute Abend. Langsam aber sicher habe ich den Eindruck, wir bewegen uns immer weiter von der Magic-Tour weg...
„The Rising“ und „Last to Die“ folgten gleich danach. Bei „Last to Die“ waren wir drei die einzigen, die im gesamten Innenraum auf und ab hüpften.... war irgendwie komisch... aber bei „Badlands“ änderte sich das schlagartig, und fast der gesamte Innenraum war am Hüpfen.
Selbstverständlich vor „Badlands“ noch „Long Walk Home“. Allerdings bekam ich von diesem Song nicht sehr viel mit, da sich zwei angetrunkene amerikanische Zuschauer nach vorne drängelten, direkt vor mir stehen blieben und mir mit ihrem Gequatschte den ganzen Song vermiesten. Auf meine Bitte, ruhiger zu sein, erntete ich nur eine abfällige Handbewegung und nen dummen Kommentar. Wirklich schade um „Long Walk Home“. Schade fand ich es auch, dass sich alle um mich herum durch diese beiden gestört fühlten, aber keiner den Mund aufmachte und etwas sagte.
Okay, bei „Badlands“ dann wieder ordentlich abgerockt und versucht, die beiden vor mir nicht mehr zu beachten.
Was wiederum sehr schwer fiel bei der ersten Zugabe. Den langsamen und leisen Beginn von „Thunder Road“, das Mitsingen dieser Zeilen und die Konzentration auf den Song litt erneut unter dem lauten Gerede der beiden vor mir. Schade.
Trotz allem aber sehr schön, endlich auch mal „Thunder Road“ auf dieser Tour zu hören. Ach ja, das war übrigens ein Song, den Bruce von einem der hochgehaltenen Plakate auswählte. Er ließ sich das Plakat, bestehend aus „Th“ und „Rd“, kopiert von Brucies handgeschriebener Setliste eines anderen Abends, geben, zeigte es der Band und stimmte dann den Song an.
Danach wurde es taghell in der Halle, klar, „Born to Run“. Hier war ich erneut etwas enttäuscht. Das war, seitens des Publikums, eines der schwächsten „Born to Run“ was ich jemals in den USA erlebt habe. Bei weitem kein lautes und inniges Mitsingen wie zum Beispiel bei den Shows in Boston 2007, als die Halle aufgrund der Stimmung förmlich bebte.
Links neben mir, im ersten Rang, saßen bzw. standen die meiste Zeit, einige Fans aus New Orleans. Sie hatten ein Schild dabei mit der Aufschrift: „New Orleans loves Rosi“. Bruce muss es gesehen haben, denn es folgte auf Brucies Worte: „This is for New Orleans“ - „Rosalita (Come out tonight“. Dieser Song funktioniert in den USA sehr sehr gut. Die Halle hell erleuchtet, tanzen und springen alle ausgelassen herum und singen von vorne bis hinten mit. Einfach nur schön!
In Erwartung von „Dancing in the Dark“, vielleicht auch „Glory Days“, folgte in den Zugaben die nächste Überraschung: „Tenth Avenue freeze-out“, ehe die Show mit „American Land“ gegen 22.55 Uhr endete.
Insgesamt knappe 2,5 Stunden Bruce und E Street Band live in Atlanta. Gefühlt waren es heute mindestens drei Stunden.
Ein gelungener Tag, ein schöner Abend, eine tolle Setliste und eine größtenteils sehr rockige Show, die Lust auf mehr macht.
(von Magic)
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Charlotte, 27.April 2008, Bobcats Arena
Nachdem wir das Hotel hier in Charlotte, North Carolina, verlassen hatten, machten wir uns auf den relativ kurzen Weg zur Bobcats Arena. Zuvor mussten wir allerdings noch einen kurzen Abstecher zum Flughafen unternehmen, um bei National / Alamo das Navigationsgerät zu wechseln. Nach einigem Hin und Her bekamen wir dies auch. Das andere hatte am Abend davor den Dienst versagt und wir mussten den Weg zum Hotel dann so finden.
Bei der Bobcats Arena angekommen, schauten wir uns diese in aller Ruhe von allen Seiten an. Anschließend gemütlich durch den Innenstadtbereich von Charlotte flaniert, bei Starbucks einen Kaffee getrunken, um gegen 15.30 Uhr das Wristband für die Lotterie abzuholen.
Die „Dichte“ der uns bekannten Bruce-Fans war sehr hoch. So trafen und sahen wir viele bekannte Gesichter.
Gegen 17 Uhr Lineup für die Lotterie. Nach kurzer Zeit ging erst eine falsche Zahl durch die Reihen, weil irgendeiner diese recht laut rief, hinter uns brach Jubel aus, doch die Lotterie hatte noch gar nicht stattgefunden. Nebenbei erklärten wir dem ein oder anderen Fan um uns herum das System der Lotterie und wie das weitere Prozedere nun sein werde. Dabei lernten wir Steve und Terry kennen.
Als nun endlich die Lotterie durchgeführt wurde, gehörten wir auch zu den Glücklichen, im Pit sein zu dürfen. Nach drei erfolglosen Lotterien in den USA. Wir waren allerdings im hinteren Drittel, somit war klar, wir würden uns die Zeit woanders vertreiben. Wir nahmen daher das Angebot von Steve und Terry an, zusammen in der Bar schräg gegenüber noch etwas zu trinken.
Und das war nicht die schlechteste Idee des Tages....
Steve und Terry, Cousins, wuchsen in New Jersey auf. Und zwar zu der Zeit, als Bruce und all die anderen gerade dabei waren, ihre ersten Bands zu gründen und live aufzutreten. Soll heissen, Steve hatte bereits Child und Steel Mill live gesehen und seither immer wieder über die Jahre hinweg Bruce und Band bei seinen Auftritten erlebt.
Terry begann irgendwann Anfang der 70er Jahre damit, Bruce sehr regelmäßig auf Konzerten zu besuchen.
Wow! Den ältesten Tramp, den ich bisher kannte, hatte Bruce 1975 erstmals gesehen. Aber das hier und heute toppte dies noch. Einer der beiden war zusammen mit Stevie van Zandt in der Highschool und kannte diesen daher noch aus der Zeit, als er sich noch nicht öffentlich nur noch mit Kopfbedeckung zeigte.
Weiterhin erzählte uns Terry, sein Bruder sei früher abends mit Billy, Stevie und Maureen van Zandt immer zusammen gewesen, um gemeinsam Trivial Pursuit zu spielen. Eines Abends sei Terry’s Bruder nach Hause gekommen und meinte nur, er würde nicht mehr mit diesen Leuten spielen, wollte nichts mehr mit denen zu tun haben. Auf den Hinweis von Terry,
hey, das ist Stevie van Zandt, meinte sein Bruder wohl nur, es sei ihm egal, die bescheissen beim Spielen....
Terry und Steve erzählten uns die ein oder andere Geschichte, wie es damals war, mit Bruce und Danny, der Bar, wo sie spielten bis die Polizei kam und sie verhaftet werden sollten, weil sie zu lange spielten – Steve war damals dabei.... Und Terry konnte einige wundervolle Anekdoten von der Darkness-Tour erzählen, wie es damals so ablief mit den Shows, den Sitzplätzen und wie unterschiedlich damals schon die Menschen auf die Musik reagierten. In manchen Städten saßen die Zuschauer die meiste Zeit, während woanders schon nach den ersten Takten von „Badlands“ die Menge tobte und tanzte.
Steve erwähnte die Radioübertragung von 1978, The Agora, Cleveland, Ohio, als er zusammen mit einem weiteren Verwandten bei dem zuhause war und die Show im Radio hörte. Bei „Raise your Hand“ und Brucies Ansage, aufzustehen, die Fenster zu öffnen, das Radio ganz laut zu drehen und aus dem Fenster hinaus zu brüllen... ja da stand der auf und machte das vor lauter Begeisterung...
Okay, so weit zu unserer „Pre-Show-Party“ heute.
Gegen 19 Uhr oder so verließen wir die Bar wieder und begaben uns in die Bobcats Arena. Im Pit angekommen suchten wir uns einen schönen Platz. Den fanden wir auch, ca. 8 Meter vor der Bühne, ziemlich mittig, so zwischen Nils und Bruce. Na das passte doch recht gut. Auf jeden Fall in der Entfernung, in der man Bruce in die Augen schauen kann.
Ich weiss nicht mehr genau wann, aber ich schätze, so gegen 20.20 Uhr wurde es dunkel in der Bobcats Arena. Die E Street Band und Bruce kamen auf die Bühne. Jetzt schon ein viel höherer Lärmpegel als in Atlanta letzten Freitag. Nach kurzer Begrüßung drehten sich alle zur Leinwand hinter der Bühne und sie zeigten erneut das Video für Danny zu den Klängen von „Blood Brothers“. Wie bereits in Atlanta auch hier wieder bei vielen Szenen Applaus für Danny.
Ich habe das Gefühl, die Trauer, die man bei dem Video bisher empfunden hat, weicht so langsam der Achtung und Begeisterung vor dem, wer Danny war und was er zusammen mit seinen Freunden im musikalischen Bereich in den letzten 40 Jahren geleistet und erreicht hat.
Nach dem Video der Beginn der Show. Überraschenderweise sogleich mit einer Tourpremiere: „Souls of the Departed“. Irgendwo wurde bereits darüber diskutiert, ob das nicht ein guter Opener für die Shows sei, im Anschluss an das Danny-Video. Und ja, es ist ein guter Opener! Passte viel besser als „Reason to Believe“ zu Beginn des Konzerts in Atlanta. Eine tolle Version von „Souls of the Departed“. Hat mir wirklich gut gefallen.
„Is there anybody alive out there?“
„Is there anybody alive out there?“
Natürlich waren wir lebendig! „Radio Nowhere“ rockte die Arena. Unbeschreiblich. Die Stimmung war jetzt schon kurz vor dem Siedepunkt. Das versprach eine sehr gute Show zu werden, rein stimmungsmäßig. Vergesst Atlanta was das betrifft....
Schon während den letzten Klängen von „Radio Nowhere“ lief Bruce über die Bühne und sagte seinen E Streetern den nächsten Song an. Ich konnte es ihm von den Lippen ablesen (ich liebe es, so weit vorne zu stehen). Nur Clarence, der hörte nichts und sah nichts.... Bruce lief bis direkt vor ihn hin und sagte ihm den nächsten Song an: „Night“. Lange nicht mehr gehört, richtig gut heute. Clarence fast perfekt am Saxophon. Wobei, zu Clarence und seinem Saxophon kommen wir später noch....
Nach „Night“ sah man Bruce beim Gitarrenwechsel die Mundharmonika in die Hand nehmen. Wie? So früh im Konzert schon? Hm, was wird das wohl werden? Aber an Gitarre und Mundharmonika war schon klar: „The Promised Land“. Nicht schlecht, zu Beginn der Show. Ein guter Platz für den Song.
Nachdem sich das Publikum von den ersten drei Krachern einigermaßen erholt hatte und etwas ruhiger wurde (Bruce schnappte sich zwischenzeitlich eine Akustikgitarre, Roy das Akkordeon und Garry..., ja, Garry hatte eine Tuba vor sich stehen.... ich ahnte es schon....), erzählte Bruce ein bisschen was aus den frühen Tagen mit Stevie und Danny. Er fragte, ob er eine Geschichte erzählen solle.... natürlich sollte er das... Bruce erwähnte, er habe dies bereits bei Danny’s Beerdigung erzählt... damals, als Danny eine große Marihuanapflanze auf dem Vordersitz seines Autos liegen ließ und im Parkverbot parkte. Das Auto wurde abgeschleppt. Aber er sagte: "Bruce, ich gehe und melde das Auto als gestohlen." Bruce sagte: "Ich glaub nicht, dass das eine gute Idee ist." Danny ging los und direkt ins Gefängnis.
„That was the short version“ beendete Bruce seine Geschichte und meinte dann noch: Alle Geschichten mit Danny endeten damals immer gleich – mit einem Anruf von Danny... „Bruce! Come quick!“
Bruce lachte und widmete den nächsten Song Danny Federici: “Wild Billy’s Circus Story”.
Wundervoll! Und ein „Endlich“ von mir. Endlich durfte ich diesen Song selbst live bei einer Show hören.
Ich glaube, ohne es jetzt lange zu recherchieren, das war die erste Full-Band Version von „Wild Billy’s Circus Story“ seit Ende 1974. Und ich war dabei
Ich stand einfach nur da, lauschte und tauchte in den Song hinein.
Nach der Circus Story schnappte sich Bruce sein Bullet-Mikro. Und an dieser Stelle in der Show passt meiner Meinung nach „Reason to Believe“ viel viel besser hin als an den Beginn des Konzerts.
Bruce erneut mit der Mundharmonika in der Hand, Stevie mit der E-Gitarre auf dem Rücken sowie der Akustik-Gitarre in der Hand: „Gypsy Biker“. Sehr intensiv und rockig. Gleich im Anschluss die ersten Töne zu „Candy’s Room“, dicht gefolgt von „Prove it all Night“, was Nils an seiner Gitarre mit einem noch intensiverem Gitarrensolo als in Atlanta zu einem wirklichen Highlight des heutigen Abends machte. Wobei, bisher gab’s eigentlich nur
Hightlights, doch „Prove it all Night“ setze diesen sozusagen zu diesem Zeitpunkt das Sahnehäubchen auf.
Wieder sah ich Bruce über die Bühne laufen und den nächsten Song ansagen. Oh, ich will gar nicht wissen, was sonst noch so auf seiner Setliste stand (okay, ich weiss es inzwischen): „She’s the One“. Und so wie der Song in Atlanta nicht die richtige Beachtung beim Publikum fand, genauso fand „She’s the One“ die gebührende Beachtung in Charlotte.
Zwischenzeitlich waren wir also in einem Bereich der Show angekommen, wo es einigermaßen nach dem bisherigen Konzept der Magic-Tour weitergeht. Eigentlich. Denn „Living in the Future“ folgte, Bruce war wieder sehr darauf bedacht, seitlich und hinter der Bühne Präsenz zu zeigen und für Stimmung zu sorgen. Aber „The Promised Land“ gab es ja heute schon früher in der Show. Was nun? Bruce lief nach „Living in the Future“ umher. Schaute sich die hochgehaltenen Schilder mit Songwünschen an und lief umher und lief umher (manchmal hat man den Eindruck, er sucht das Schild mit dem Titel drauf, der auch auf seiner Setliste steht) und fischte irgendwann ein Schild aus der Menge.
An dieser Stelle „klaue“ ich jetzt einige Teile aus der Geschichte der Mutter des Kindes, von dem Bruce das Schild nahm. „Geklaut“ im Forum von
Backstreets, ich hoffe und denke mal, das ist okay:
„(…) During 'Livin in the Future', (…) Bruce came by, I pulled the paper plate out of my pocket and gave it to Gabrielle. Bruce couldn't quite make it out so he took it from her hand. He finishes up
'Livin', shows the sign to the band, goes to the mic stand and reads the front. "I LIKE U WAY BETTER THAN HANNA MONTANA" - there was no room for the back H in Hannah.
He laughed about his goal being realized and that 'we can go home
now' and launched into Darlington County. I put her on my
shoulders, the only time I did that all night and we enjoyed our special song and most unbelievable special moment (…)”
„Darlington County“ also heute an der Stelle von „The Promised Land“. Schöner Song, immer wieder gerne gehört und wir hatten eine Menge Spaß, vor allem nach der Aktion mit dem Schild von Gabrielle.
Nach „Darlington County“ ging es sofort über in „Girls in their Summer Clothes“. Ein toller Übergang und aus meiner Sicht ein gut gewählter Platz für dieses Lied. Viel besser als zu Beginn der Zugaben wie im Herbst 2007.
Was nun folgte war ein weiteres Highlight des Abends. „Lost in the Flood“. Roy wundervoll am Piano, Max überragend an den
Drums, der Boden und mein Magen vibrierten, und Bruce hervorragend an der Gitarre. Ich liebe diesen Song, der sehr sehr intensiv dargeboten wurde und Charlotte sang Wort für Wort sehr textsicher und Zeile für Zeile mit. Klasse!
Am Ende von „Lost in the Flood”, die letzten Klänge von Roy am Piano, schafften Bruce und die E Street Band einen wirklich gelungenen Übergang zu „Devils Arcade“. Der sich nach dem Intro nach und nach aufbaute um dann mit Max und seinen Drums zu explodieren.
Während „The Rising“ stand die Halle wieder Kopf, um bei „Last to Die“ wieder etwas ruhiger zu sein. „Long Walk Home“ hatte heute die Intensität, die ich gerne schon in Atlanta bei dem Song gehabt hätte. Der gravierende Unterschied zu Atlanta war, dass dieses Mal keine angetrunkenen Amerikaner nach vorne drängelten und wir somit den Song voll und ganz genießen konnten.
„Badlands“ beendete den Hauptteil des heutigen Abends. Erneut war die Stimmung am Überkochen und dann passierte es.
Clarence und sein Saxophon. Ich dachte mir noch, der hockt aber gelassen dort auf seinem Stuhl, während alle anderen so richtig abrockten. Rechtzeitig vor dem Saxophonsolo richtete ich meinen Blick auf Clarence... nanu?... was ist das denn?... Hallo?... Big Man?... Sind wir auch in der Show? Er saß da und verpasste seinen Einsatz! Und wie er ihn verpasste.... das ging total daneben... mit gaaaaaanz unschuldigem Blick und einem entschuldigenden Achselzucken „rannte“ Clarence in die Mitte der Bühne, um dann doch noch einige Klänge seines Saxophons „Badlands“ beizusteuern.
Bruce amüsierte sich, lachte und es war alles nicht weiter tragisch. Insgesamt hatten alle auf der Bühne sowieso eine ganze Menge Spaß heute Abend. Man konnte es ihnen richtig anmerken und spürte es auch während der gesamten Show. Bruce nahm „Badlands“ nach dem mittlerweile üblichen ersten Mal noch ein zweites Mal auf, um die Menge nochmals rocken und hüpfen zu sehen.
Gespannt warteten wir nun auf die erste Zugabe. Mit frenetischem Applaus begrüßten wir alle nach der Rückkehr auf die Bühne. Bruce nahm seine Mundharmonika und stimmte „Thunder Road“ an. Okay, gerne hätte ich was anderes gehört, aber es war trotzdem sehr schön, „Thunder Road“ nach Atlanta nochmals zu hören.
In Erwartung von „Born to Run“ freute ich mich dann doch umso mehr, die ersten E-Gitarren-Klänge von „Kitty’s back“ zu hören.
Wow! Noch ein Song aus den ersten beiden Alben. Leider reichte die heutige Version nicht so recht an die Versionen von „Kitty’s back“ in Belfast und vor allem in Köln 2007 heran. Aber Charles, Roy und Bruce hatten ihre Höhepunkte bei den Soloeinlagen im instrumentalen Teil des Songs.
Dann aber. „Born to Run“. Die Halle taghell erleuchtet, niemand mehr auf seinem Sitz, die Halle stand und sang lauthals mit.
Überraschenderweise nach „Born to Run“ noch kein „American Land“, sondern „Dancing in the Dark“ bei weiterhin eingeschaltetem Hallenlicht und einer auf und ab hüpfenden Menge (zumindest mal vor mir und neben mir, keine Ahnung, was während der Hüpferei hinter mir so los war). Gegen Ende des Songs „fischte“ Bruce ein Kind aus den ersten Reihen, um mit ihr zusammen am Bühnenrand zu tanzen. Das Mädchen wusste nicht so recht, wie ihr geschah und schien mir auch echt froh zu sein, als ihre Tanzeinlage mit dem Boss zu Ende war.
„American Land“ beendete das Konzert. Heute ohne Text auf den Leinwänden in der Halle. Warum? Es stand wohl ein anderer Song auf der Setliste als letztes Lied... mehr dazu vielleicht nach der heutigen Show in
Greensboro....
Bei der Vorstellung der E Street Band wurde Danny von Bruce heute nicht erwähnt. Ich glaube, das war zum ersten Mal so.
Tja, das war sie also, meine zweite Show in 2008. Ein toller Tag. Eine richtig gute Show mit sehr sehr guter Stimmung. Gefühlt dauerte sie mindestens drei Stunden, aber ich schätze, mit 2:30 kommt das ungefähr hin.
Nach der Show fuhren wir mit nun funktionierendem Navigationsgerät direkt weiter nach
Greensboro, wo wir gegen 2 Uhr nachts hundemüde ins Bett fielen. Und hier sitze ich nun im Hotel bei strömendem Regen und schreibe diese Zeilen (die wieder mal recht ausführlich wurden, wie ich gerade sehe)
Next Stop: Greensboro. Today.
(von Magic)
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Greensboro,
28. April 2008, Greensboro Coliseum
Heute meinte es das Wetter nicht besonders gut mit uns. So nutzte ich die Zeit, vormittags einen kleinen Bericht über die Show des Vortages zu schreiben. Bis gegen 15.30 Uhr verbrachten wir die restliche Zeit des Tages mit Shoppen und gemütlichem Mittagessen im Food Court der dem Hotel angrenzenden Mall.
Dann ging’s zum Greensboro Coliseum. Auf dem Parkplatz angekommen, beschlossen wir, gleich dort zu bleiben und das Auto stehen zu lassen, somit also nur einmal 10 Dollars fürs Parken zu bezahlen.
Nachdem wir unsere Wristbands für den heutigen Abend geholt und einige Fotos des Greensboro Coliseums geschossen hatten, spazierten wir die Straße runter, um irgendwo noch was zu trinken. Kurz bevor wir im Hooters angekommen waren, wurde der Himmel immer dunkler und dunkler. Skeptisch vertrat ich die Ansicht, vielleicht doch eher wieder zurück zur Halle als ins
Hooters... nein, doch erst mal rein und ein Bierchen getrunken. Schön, auf dem Rückweg regnete es wie aus Kübeln. Ganz toll. Zwar ne lange Hose an, aber nur ein T-Shirt. Regenjacke und Schirm? Im Kofferraum des Autos.... Nach 20minütigem Fußmarsch wieder am Auto angekommen, tropfnass und dann auch noch der Wind dazu... ein einziger Regentag bisher, und dann das.... hoffentlich gibt das mal keine Erkältung....
Am Auto angekommen flugs das Shirt getauscht („Showdress“) und auf zur Lotterie. Dort schon Mengen an Fans. Sie hatten über 1.000 Wristbands ausgegeben heute. 500 dürfen rein in den
Pit. Wenn ich da an die Erzählungen aus Orlando denke.... alle mit Wristband kamen in den
Pit...
Zurück zur Lotterie. Irgendwann fand sie dann endlich statt und es wurde mit der 114 zum zweiten Mal in Folge eine niedrige Nummer gelost. Aber wir hatten Glück. Mit 367 und 368 waren wir erneut dabei. Jetzt begann das Chaos aber so richtig. Da so gut wie keiner in seiner Reihe in der richtigen Reihenfolge stand, drängelten alle mit ner niedrigen Nummer nach vorne. Leider gingen die mit hohen Nummern nicht gleichzeitig zurück.... es wurde immer enger und wärmer unter dem Dach vor den Eingängen des
Coliseums... gut, das brachte den Vorteil, dass mich meine nassen Haare und meine nasse Hose nicht weiter störten, sondern eher anfingen, wieder zu trocknen.
Irgendwann hatten wir es dann endlich geschafft, unser zweites Wristband zu bekommen. Wie schon in Charlotte blieben wir noch etwas draußen und trafen doch tatsächlich rein zufällig das Forumsmitglied „Edelweiss“. Hatten uns ja bereits 2005 in Philadelphia und Atlantic City bei der „Devils and Dust“ Tour gesehen, daher fiel das Wiedererkennen nicht soooo schwer.
Ein bisschen später trafen wir noch auf den verrückten Fan aus Kalifornien. Der erzählte recht interessante Dinge über die freien Tage während der Tour. Also, nicht direkt, was er da so machte, sondern eher, was Bruce und E Street Band so unternommen hatten: sie waren vor den Shows in Kalifornien im Aufnahmestudio und irgendwann danach nochmals zu weiteren Aufnahmen in New York City im Studio.... über die eventuelle Fortsetzung der Tour und was da vielleicht noch auf uns zukommt, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter berichten....
Gegen 18.30 Uhr gingen wir in die Halle hinein, drehten dort einige Runden, um uns alles in Ruhe anzuschauen. Nach ner leckeren Pizza („Showfood“) trafen wir doch tatsächlich nochmals auf Terry und Steve, die wir in Charlotte kennen gelernt haben. Diesmal waren noch weitere Verwandte dabei. Und zwar der eine Bruder, der die Freundschaft zu Steven van Zandt gekündigt hatte.... und dessen Frau. War schön, Steve und Terry wieder zu sehen. Wir unterhielten uns ne Weile miteinander über die gestrige Show in Charlotte, was da alles auf der Setliste stand und nicht gespielt wurde und was heute wohl zu erwarten bzw. zu erhoffen sei.
Anschließend ging es runter in den Innenraum. Im Pit standen wir ziemlich genau an derselben Stelle wie schon in Charlotte. Nicht schlecht, der Platz, und wenn wir heute wieder so viel herumhüpfen wie zuletzt, fallen wir bestimmt auf.
Schade war nur, dass hier nicht so viele redselige Menschen um uns herum standen, die mit Geschichten zu Bruce aus der Vergangenheit aufwarten konnten, wie zuletzt. Aber gut, die Zeit bis zum Beginn der Show verging auch so.
Ich glaube, es war so ca. 20.15 Uhr, als es dunkel wurde in der Halle. Wiederum zeigten sie auf der Leinwand hinter der Bühne das Danny-Video. Ehe die letzten Töne von „Blood Brothers“ verklungen waren, begannen Bruce und E Street Band bereits mit dem ersten Song. Und was war das denn für ein Kracher als Opener heute Abend?! Und gleichzeitig ne Tourpremiere: „Roulette“!
Wow! Das rockte das Coliseum gleich zu Beginn. Max glänzte am Schlagzeug, die Gitarren heulten und Bruce bei bester Stimme, um Längen besser als zuletzt bei den Shows im Shea Stadium 2003, als sie auch „Roulette“ spielten. Das Publikum nahm den Song dankbar auf und war jetzt schon bester Stimmung. Der energiegeladene Anfang der Show sollte auch gleich weitergehen. Mit „Don’t look back“ die nächste Tourpremiere des heutigen Abends – es sollte nicht die letzte sein...
Zuletzt erlebte ich „Don’t look back“ 1999 in East Rutherford auf der Reunion Tour. Und nachdem ich den Titel gestern in Charlotte als Request eines Fans gesehen hatte, freute ich mich natürlich ungemein, ihn heute endlich wieder hören zu dürfen. Die Performance des Songs war richtig gut und steigerte die Stimmung und Begeisterung im Coliseum noch weiter.
Mit „Is there anybody alive out there“ und “Radio Nowhere” heizte Bruce die Stimmung noch weiter an. Kraftvoll, rockig und optimal platziert nach den beiden ersten Songs. Dicht gefolgt von „Out in the Street“. Party und Spaß pur. Passt zu Beginn einer Show hervorragend, um für weitere gute Stimmung zu sorgen. Sollte meiner Meinung nach öfters gespielt werden. Nicht jeden Abend, aber doch etwas regelmäßiger. Wobei ich das bei den Open Airs in Europa so erwarte.
„The Promised Land“ heute schon wieder vorne im Konzert. Überraschend, aber erneut richtig gut. Die Stimmung war weiterhin sehr sehr gut und sowohl Bruce, Band als auch wir Zuschauer hatten jetzt schon ne Menge Spaß am Konzert.
Ja, und dann kam er. Der Bruch in der Show. Nichts gegen „Magic“, aber heute, nach diesem energiegeladenen und rockigen Anfang, da passte das überhaupt nicht! „Magic“ bremste die Show aus. Leider.
„Gypsy Biker“ half der ausgebremsten Begeisterung in der Halle nicht direkt wieder in die Spur, zumindest nicht sofort. Ruhiger und langsamer Beginn, wie immer. Aber dann. Bruce an der Gitarre, Stevie an der Gitarre. Sie schaukelten sich gegenseitig hoch. Und wie! Immer lauter, immer rockiger, immer intensiver. Stevie an der Gitarre, Bruce schaute ihm zu. Bruce an der Gitarre, Stevie schaute ihm dabei zu. Und wie er schaute. Also so herrliche Grimassen wie heute habe ich ihn schon lange nicht mehr reißen sehen auf der Bühne. Herrlich, einfach nur herrlich. Man bräuchte eine Videoaufnahme des Songs, der an dieser Stelle nur die Grimassen und Gesichtsausdrücke von Stevie zeigt! Einfach Klasse. So ging das eine halbe Ewigkeit hin und her, die Begeisterung in der Halle wuchs, bis endlich wieder alle voll und ganz mit dabei waren.
Nach dem Song eine kurze Pause. Es wurde ruhiger in der Halle und Bruce erzählte wie zuletzt wieder eine Geschichte aus den früheren Tagen über Danny: „He had nine lives and he used up about five of mine“, grinste er.
Ich weiss nicht mehr genau den gesamten Wortlaut der Story, aber es ging darum, dass Danny als Bastler immer versuchte, alles noch zu verbessern und zu verschönern. Hierbei nahm er wohl von überall Dinge mit, die sozusagen nicht niet- und nagelfest waren. So auch einmal in einem Hotel, als es nicht genügte, die Handtücher mitzunehmen. Nein, Danny schraubte die Knöpfe im Aufzug ab und nahm sie mit, denn er brauchte sie ja für sein Akkordeon.....
Dann, „for our old pal“: „It’s hard to be a Saint in the City“.
Uff, damit hatte ich nicht gerechnet. Zuletzt full band 2000 im Madison Square Garden in New York City gehört. Und jetzt heute Abend diese hammerharte Performance, die mit kreischenden Gitarren und einem tollen Max am Schlagzeug endete.
Nicht unbedingt auf meiner Wunschliste als nächsten Song hatte ich „Trapped“. Aber
hey, warum nicht? Mir gefällt die Version der E Street Band. Aber gerne hätte ich was anderes gehört, denn, das hatten wir ja schon in Atlanta.... und stand da nicht „Streets of Fire“ auf der Setliste in Charlotte...?
Toller Song, einer der wenigen Songs, die Bruce bisher auf der Tour gecovert hat. Kam ähnlich gut und intensiv rüber wie letzten Freitag.
„Because the Night“ weckte schöne Erinnerungen an die Shows in Europa im Dezember 2007. Sehr kraftvoll. Weiterhin gute Stimmung in der Halle, auch Greensboro zeigt sich textsicher, alle sangen begeistert mit. Und dann Nils. Ein hervorragendes Solo von Nils. Wie ein Wilder spielte er seine Gitarre und sprang wie ein Derwisch auf der Bühne herum. Das Solo wollte nicht enden und man musste sich langsam schon Sorgen machen er falle dann gleich um und muss ins Sauerstoffzelt...
Im Anschluss, sofort am Anzählen erkannt. One.... Two.... Three…. Four…. (mit diesen gewichtigen Pausen) „Darkness on the Edge of Town”.
Wow. Live einer meiner Favoriten. Sehr intensiv interpretiert heute Abend. Ging durch Mark und Bein.
Bei guter Stimmung ging es mit „She’s the One“ weiter. Ähnlich gut wie in Charlotte am Vorabend. Aber der Song könnte auch gerne durch einen anderen rockigen Song an dieser Stelle ersetzt werden.
Mit dem üblichen Intro folgte „Living in the Future“. Bevor Bruce erzählte, lief er am Bühnenrand umher und schaute sich die verschiedenen mitgebrachten Schilder mit den Fanwünschen an. Und heute schaute er nicht nur, er kommentierte auch... „Drive all Night“...”oh no, we cannot play this one… it’s too long…”
“The Price you pay”… “oh no… I cannot play this one for you…”
Bei einem weiteren Schild stoppte Bruce erneut, schnappte es sich und legte es neben die Drums von Max. „Wir heben das für nachher auf“, grinste er und los ging’s mit „Living in the Future“. Gute Stimmung in der Halle, Bruce war wieder seitlich und hinten an der Bühne sehr präsent und bezog die Zuschauer dort mit in die Show ein.
Und was auf „Livin in the Future“ folgte war überraschenderweise einer der absoluten Höhepunkte des Abends. Mit allem drum und dran. „See we know this one“, so Bruce: “Mary’s Place” – die dritte Tourpremiere des Abends. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet und auch nicht unbedingt hören wollen. Denn, „Mary’s Place“ war ja mehr als ausreichend auf der Rising-Tour 2002/2003 und bei der Vote for Change Tour 2004 zu hören.... Aber wie gesagt, es war einer der Höhepunkte heute. Die Performance funktionierte hervorragend. Greensboro war voll dabei. Bis auf den letzten Platz ganz oben in den Rängen standen sie alle und hatten richtig viel Spaß! Die Halle stand förmlich kopf.
Und hey, was war das denn? Bruce zurück an die Seite neben Max’s
Drums. Seinen Schwamm eingetaucht, beide Knie nass gemacht, wieder nach vorne an den vordersten Bühnenrand, in der Höhe von Nils Anlauf genommen und einmal rübergerutscht in Richtung
Soozie! Wow! Back in 2002/03!
Während einem etwas längerem instrumentalen Stück stand Clarence im Vordergrund. Bruce kletterte auf das Podest neben Max’s
Drums, hob die Arme und klatschte im Takt mit. Die ganze Halle schloss sich an und ich genoss den Anblick von Tausenden Armen, die alle im Rhythmus mitklatschten. Rundherum, einfach alle! Unbeschreiblich!
„Mary’s Place“ war im Soundcheck vor der Show.
Nun packte sich Bruce wieder das Schild aus dem Publikum, zeigte es einmal ringsherum allen seinen E Streetern und los ging’s mit „Waitin’ on a sunny Day“. Schön zu hören, aber der Song passt einfach besser nach Europa.
Zum Schluss gab er das Schild mit einem Autogramm drauf wieder zurück an den Fan, der es mitgebracht hatte.
Anschließend ging es weiter mit „Devil’s Arcade“. Ein schlechter Übergang. Erst ein stimmungsvolles „Waitin’ on a sunny Day“ und dann das ruhige, sich langsam aufbauende „Devil’s Arcade“. Da passt ein ruhigerer Song davor viel besser hin. Beispielweise „Lost in the Flood“ wie in Charlotte.
Bei „The Rising“ war ich total draußen aus der Show. Körperlich war ich zwar da, aber irgendwie auf einmal todmüde und nur noch am Gähnen. Schade. Ging mehr oder weniger an mir vorbei heute Abend.
Zum Glück brachte mich „Last to Die“ wieder zurück in die Show. Ich riss mich ein bisschen zusammen, hüpfte gleich zu Beginn des Songs los und war dadurch wieder hellwach. Mir gefällt „Last to Die“ einfach. Aber ich glaube, das hatte ich bereits an anderer Stelle mehrfach erwähnt. Auf jeden Fall bewahrte es mich heute vor weiteren Gähnattacken. Vielleicht sollte man auch mal wieder zeitiger ins Bett gehen und sich nicht fahrend oder feiernd oder schreibend (!!!) die Nächte um die Ohren schlagen.
Auf „Last to Die“ ein sehr intensives „Long Walk Home“. Das gesamte Coliseum ein Chor. Wunderbare Basis für den Solopart von Stevie. Richtig schön. Heute „klaue“ ich mal einige frühere Zeilen von mir: so richtig in den Song abgetaucht, jede Zeile, jede Note genossen. Man findet sich doch auch in einigen Zeilen selbst wieder: „Last night I stood at your
doorstep, trying to figure out what went wrong” oder fühlt sich in die Vergangenheit zu „My Hometown“ zurückversetzt: „In the distance I could see the town where I was born (...) Here everybody has a
neighbour, everybody has a friend, everybody has a reason to begin again (…)”
Unweigerlich auch damit verbunden, sich selbst über seine Heimat und seine Heimatstadt Gedanken zu machen....
„My father said "Son, we're lucky in this town, it's a beautiful place to be
born, it just wraps its arms around you, nobody crowds you, nobody goes it
alone.” Einfach schön. Irgendwie muss ich bei „Long Walk Home“ oft an meinen Vater denken, wie wir vor einigen Jahren abends durch unsere Heimatstadt gegangen sind, zusammen verschiedene geschichtsträchtige Stellen und Plätze angeschaut haben und mein Vater dabei von Erinnerungen an seine Kindheit und seine Jugend erzählte....
“Badlands”. Closer des Hautpteils. Die Stimmung wieder am Siedepunkt angelangt. Ähnlich performt wie in Charlotte, mit zweimaligen Wiederaufnehmen des Songs. Im Gegensatz zu Charlotte war eine ganz bestimmte Person dieses Mal hellwach und der Einsatz am Saxophon passte auf die Sekunde genau.
Nach „Badlands“ verließen alle die Bühne, um zum Zugabenteil wieder darauf zu erscheinen. Nur Clarence, der blieb gleich da und setzte sich im Dunkeln auf seinen Stuhl. Was mir übrigens in Charlotte schon auffiel: Clarence scheint zur Zeit sehr schlecht zu Fuß zu sein. Vor allem das Treppensteigen auf und von der Bühne macht ihm offensichtlich ziemlich zu schaffen und fällt im schwer. Daher mehr als verständlich, dass er einfach auf der Bühne blieb. Big Man sitzt auch sehr viel während den Shows. Aber
hey, warum nicht? Ist ja auch nicht mehr der Jüngste.
Als erste Zugabe ein intensives, überwältigendes „Backstreets“. Roy mit einem tollen Job am Piano, Bruce und Stevie hervorragend an der Gitarre und ein textsicheres und lautstarkes Publikum.
Danach: „Bobby Jean“. Okay, einmal “Bobby Jean” diese Woche hätte mir gereicht. Lieber „Glory Days“ an dieser Stelle. Schade.
Zu „Born to Run“ gibt’s nicht viel zu sagen. Licht an. Die Halle tobte, alle sangen mit.
Etwas überraschend anschließend „Ramrod“. Inklusive dem „It’s Boss time“ Part.
Na ja. Ich mag ihn jetzt nicht so sehr, diesen Song, aber ab und zu, das passt dann schon. Und heute passte „Ramrod“ wie die Faust aufs Auge. Stimmung pur, Spaß auf der Bühne und Spaß in der Halle. Witzigerweise nahm Clarence kurz vor seinem Part auf dem Weg zur Bühnenmitte seinen Hut ab und setzte ihn Bruce auf den Kopf. Clarence legte los, Bruce zog den Hut tief ins Gesicht, verbog die Hutkrempe in alle Richtungen bis es richtig, na ja, bescheuert aussah und stolzierte so nach rechts an den äußeren Bühnenrand. Er alberte herum wie ein kleiner Junge. Zurück bei Big Man, gab er ihm den Hut wieder bzw. setzte ihn ihm auf. Allerdings passte das Clarence nicht so recht und er hatte noch ne Weile gut zu tun, bis die verbogene Hutkrempe wieder seinen Vorstellungen entsprach und der Hut richtig herum auf seinem Kopf ruhte.
Zum Abschluss der Show das gewohnte „American Land“. Immer wieder gerne gehört. Gefällt mir einfach. Charles und Roy grinsten mehrfach zu uns runter, als sie uns auf und ab hüpfen sahen während dem Song.
Eine gute Show neigte sich dem Ende zu. Wiederum gute 2,5 Stunden. Allerdings hat mir die Show in Charlotte besser gefallen. Der Beginn des Konzerts war hammerhart, aber dann hat sie nachgelassen, wurde besser, dann „verschwand“ ich selbst in meinen Gähnattacken, um am Schluss aber voll und ganz dabei zu sein, als die Show wieder on top war.
Noch eine kleine Anekdote zur Fahrt zum Hotel. Wie immer mit einem Abstecher, um unsere traditionellen Milchshakes nach der Show zu kaufen. Beim Drivethru von Wendy’s. Bestellung aufgegeben...klappte irgendwie nicht so gut...verstand sie kaum über die Sprechanlage.... als wir dann am Fenster zum Bezahlen und Abholen der Shakes waren, guckte sie in unser Auto...sah mein Bruce-Shirt und meinte nur „Oh, ihr kommt vom Konzert. Kein Wunder, dass ihr mich nicht verstanden habt“.
Very Happy.
(von Magic)
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Am 01.05.2008 fuhren wir, nachdem wir einigermaßen ausgeschlafen hatten, in aller Ruhe in Richtung Atlanta zurück.
Unterwegs nahmen wir uns ausreichend Zeit, noch ein bisschen zu Shoppen und gemütlich bei „Olive’s Garden – Italian Cuisine“ zu Mittag zu essen. War das wieder lecker! Glücklicherweise fanden sich auch noch zwei Factory Outlet Center an der Interstate, um sich mit den gewünschten Dingen einzudecken (Klamotten, Joggingschuhe –Italian Cuisine muss ja wieder runter...)
In Atlanta angekommen, quartierten wir uns für wenige Dollars im Days Inn in der Nähe des Flughafens ein, um dort die Nacht zu verbringen.
Samstagmorgen ging’s dann recht früh rüber zum Flughafen. Dort das Auto geparkt und nur mit Handgepäck bewaffnet mit Spirit Airlines nach Fort Lauderdale. In Fort Lauderdale angekommen klappte es aufgrund guter Vorbereitung tadellos, mit dem Linienbus vom Flughafen über den zentralen Busbahnhof zur Sawgrass Mills Mall zu gelangen. In der Nähe der Mall lag unser Hotel, das Crown Plaza sowie auch das Bank Atlantic Center. Gegen 16.00 Uhr holten wir uns dort die Wristbands für die heutige Show. Lustigerweise wieder im selben Bereich wie zuletzt. 316 und 317.
Anschließend zum Check-in ins Hotel, um dann mit einigen stressigen Amerikanern im Hotelshuttle zum Bank Atlantic Center zu fahren. Die wollten ganz dringend um 17 Uhr zum Lineup an der Arena sein, denn wehe man verpasst die richtige Uhrzeit (dachten sich zumindest die Amerikaner). Stress pur – für die Amis... wir ganz relaxt kurz nach 17 Uhr dort angekommen und in die Reihen eingereiht. Kein Problem.
Einer der bereits recht angetrunkenen und sehr sehr lauten Amerikaner vor Ort durfte bei der Lotterie die Nummer ziehen. Er zog ne recht niedrige Zahl, ich glaube, es war 130 oder so. Auf jeden Fall spielte er sich wie der King auf, nachdem er sich und die Seinen sowie alle in seiner Reihe in den Pit gezogen hatte. Okay, wir waren damit zum vierten Mal in Folge auch im
Pit. Wer hätte das gedacht?
Der Typ hat dann aber so einen Aufstand und Tamtam gemacht, sich dermaßen aufgespielt, dass ich mich insgeheim gefreut hätte, er hätte die Nummer direkt hinter sich gezogen.... fies, ich weiss.
Nach der Lotterie gab es noch keinen Grund, gleich in die Halle zu gehen. Also gingen wir zusammen mit nem Bekannten von mir (aus Boston) in eine nahegelegene Bar, um dort noch ein bisschen was zu trinken und uns zu unterhalten. Das war dann noch knapp zwei Stunden Florida Flair pur.
Gegen 19.30 Uhr zurück zur Arena. Schreck lass nach, Massen von Menschen in den Schlangen für den Einlass. Ich befürchtete, dass wir nicht mehr rechtzeitig zum Showbeginn reinkommen. Zum Glück entdeckte ich aber den Floor-Eingang für den Innenraum, und dort waren wir innerhalb von zwei Minuten drin.
Im Innenraum angekommen trafen wir noch den ein oder anderen bekannten Fan aus den USA. War richtig schön, viele von ihnen nochmals zu treffen. So ergab sich nach der Show auf jeden Fall die Gelegenheit, sich von ihnen zu verabschieden.
Unser Platz war erneut zwischen Nils und Bruce, allerdings dieses Mal etwas weiter hinten als zuletzt. Eher am hinteren Ende des
Pit. Aber das war zu erwarten und für uns auch in Ordnung so weit.
Um 20.20 Uhr noch immer das Licht in der Halle an. Wir wunderten uns schon, als eine Durchsage kam, der Showbeginn verschiebe sich etwas nach hinten, da noch sehr viele Zuschauer draußen vor der Halle anstehen und sich der Einlass etwas verzögert.
Um 20.40 Uhr war es dann endlich so weit. Licht aus. Und die vorerst letzte Show der Tour in den USA konnte beginnen. Bruce und die E Street Band kamen auf die Bühne, empfangen von tosendem Applaus. Bruce sagte kurz „Hello Fort Lauderdale“ und es wurde wieder das Video für Danny gezeigt.
Nach der letzten Grossaufnahme von Danny schnappte sich Bruce seine Mundharmonika und legte los mit „The Promised Land“. Kurz vorher hatten wir noch darüber gesprochen, mit was es heute losgeht, aber auf diesen Song kam keiner von uns. Allerdings, auch nicht schlecht, dann ist weiter hinten in der Setliste Platz für nen anderen Song. Kurz vor dem Saxophonpart von Big Man war ein grellfarbenes Schild im Pit zu sehen, auf dem stand: „Clarence is hot“. Ganz stolz zeigte Clarence darauf und Bruce nickte zustimmend. Abgesehen davon waren noch eine ganze Anzahl anderer Schilder zu sehen heute, mit teils sehr interessanten Songwünschen. „Pink Cadillac“, „The Price you Pay“, „The Wish“, „Roslita“, „Happy“, “Blinded by the Light”, “Kitty’s back” und und und.... auf jeden Fall waren wieder ausreichend Songwünsche zu sehen, damit Bruce sich diese Schilder schnappen konnte, die sowieso mit seiner Setliste übereinstimmten.
Gleich nach „The Promised Land“ der erste Kracher heute Abend. Eine Tourpremiere und ein lange nicht mehr live gespielter Song: „I wanna be with You“. Memories an Berlin 1999.... Der Song kam richtig gut an und heizte die Stimmung weiter auf. Gegen Ende drosch Bruce auf seine Gitarre ein, ehe es nochmals weiterging mit dem Song.
Unter ohrenbetäubendem Applaus rief uns Bruce die Worte „Is there anybody alive out there“ zu und rockte sogleich mit „Radio Nowhere“ weiter. Wie im Nirgendwo kamen wir uns auch ein bisschen vor, zumindest während der Busfahrt vom Flughafen zu der Sawgrass Mills Mall, als man dachte, es kommt nix mehr außer Wasser, Palmen und Natur... um dann doch noch das Hotel und die Mall sowie das Bank Atlantic Center vorzufinden. Und natürlich auch noch eine Menge nobler Wohnhäuser.
Erneut lief Bruce noch während der letzten Töne von „Radio Nowhere“ zu seinen Musikern und sagte ihnen den nächsten Song an: „Out in the Street“ sorgte für weiter gute Stimmung und einen gelungenen Start in die letzte USA Show.
Ich befürchtete schon, „Magic“ würde das Konzert eventuell wieder ausbremsen, doch dieses Mal legte Bruce sich seinen Mundharmonikahalter nicht nur um, um ihn wieder abzunehmen wie zuletzt, nein, dieses Mal behielt er ihn an und legte mit einer richtig guten Version von „This Hard Land“ los. Endlich. Nachdem es schon mehrfach auf der Setliste stand, wurde es auch mal Zeit, den Song zu spielen.
„Gypsy Biker“ sah erneut ein hammerhartes und sehr intensives Gitarrenduell zwischen Bruce und Stevie, was die Stimmung nach vorübergehender Ruhe zu Beginn des Songs wieder zum Kochen brachte.
Die Geschichte, die Bruce heute über Danny zum Besten gab, war wirklich lang. Ich glaube nicht, dass ich hier und jetzt noch alles zusammenbekomme, da ich diese Zeilen erst mit recht viel Abstand zur Show schreibe. Nach der Show war ich einfach zu kaputt und der Tag danach beanspruchte die meiste Zeit, um von Fort Lauderdale nach Atlanta und von Atlanta nach Deutschland zu fliegen. Aber schauen wir mal:
Bruce begann damit, wie seine Eltern 1969 nach Kalifornien zogen und am selben Tag zog sozusagen die Band bei ihm ein. Für ungefähr 30 Tage lebten also Bruce, Danny, Clarence, Mad Dog Vincent Lopez und Garry im Elternhaus von Bruce, ehe sie alle rausgeschmissen wurden. Aber in den vielen gemeinsamen Tagen im Haus saßen einmal eine riesige Anzahl von Truckern im Wohnzimmer... geschehen im Zusammenhang mit der Liebe von Danny zum CB-Funk.
Um beim Einzug der Band die riesige Antenne zu installieren, rissen Danny und Mad Dog ein Fenster im zweiten Stock heraus. Und Danny konnte so CB-Funk hören und nach... nach.... so Bruce.... nach.... „Aliens” kam da ein Ausruf aus den vorderen Reihen im Pit… genau, sagte Bruce, hören, ob Aliens im Anflug seien, lachte er.
Nach der Geschichte, wie schon an den Abenden zuvor, der nächste Song aus den ersten beiden Alben. Eine sehr gelungene Performance von „Growin’ Up“.
Nach „Growin’ Up“ war Max am Schlagzeug schon mit den ersten Tönen für „Candy’s Room“ beschäftigt. Gute Idee. „Candy’s Room“ kommt immer gut. Aber wenn Max mit nem Song anfängt, muss es noch lange nicht heißen, dass Bruce diesen auch spielen möchte (andere Geschichte, anderer Ort, aber auf derselben Tour…). Doch heute waren sich Max und sein Boss einig. „Candy’s Room“.
„Prove it all Night“ beinhaltete wieder dieses wahnsinnige Solo von Nils. Hatte doch nach der Show in Charlottesville die Tageszeitung geschrieben, der kleine Mann hätte sich bei seinem Solo fast selbst ausgeknockt, so hat es ihn in Fort Lauderdale beim letzten seiner Kreisel doch tatsächlich fast umgehauen und er wäre um ein Haar der Länge nach neben seinem Mikrophon auf dem Boden gelegen. In Erinnerung an diese Zeile in der Tageszeitung sorgte dies selbstverständlich erst Mal für weitere Erheiterung. Es ist aber nichts passiert, Nils stand auch seinen letzten Kreisel und brachte sein Solo sicher und überaus überzeugend zu Ende.
„She’s the One“ und „Living in the Future“ folgten. Die Zuschauer freuten sich sehr über “She’s the One” und stimmten klatschend in den von Max vorgegebenen Rhythmus ein.
Nach „Living in the Future“ schnappte sich Bruce ein Schild, auf dem stand „It’s my first concert, so let’s meet us at Mary’s Place“. Das gefiel ihm wohl so, dass sie “Mary’s Place” schon wieder spielten. In unserer Ecke des
Pit, in dem recht viele Tramps standen, die Bruce auf nicht nur einer Show in den letzten Jahren sahen, erntete diese Songauswahl etwas verzweifelte Blicke... Ich schaute mich auch sehr sorgfältig in der Arena um während des Songs. Und im Gegenteil zur Tourpremiere in
Greensboro, klappte der Song hier und heute nicht so recht. Die meisten saßen nur, ich muss es so schreiben, recht teilnahmslos herum.... erst als Bruce sich die Knie mit dem Schwamm nass machte und heute Abend in Richtung Clarence über die Bühne rutschte, sprang der Funke über und die Halle war (fast) voll dabei.
Im Anschluss ein Song für die „Florida-Girls out there – and the one in New Jersey“: „Girls in their Summer Clothes“.
“Devils Arcade”, “The Rising”, “Last to Die”, “Long Walk Home” und “Badlands” beendeten den Hauptteil eines bis dahin überragenden Konzerts.
„Devils Arcade“ sah Max wie immer sehr gut am Schlagzeug und zum Abschluss im gleißenden Scheinwerferlicht. Allerdings nicht mehr so lange wie zuletzt. „The Rising“ kam heute Abend viel besser rüber als in Charlottesville vor zwei Tagen. Bei „Last to Die“ hüpften wir fast den ganzen Song komplett durch... was wiederum zum ein oder andere Grinsen von Roy und Charles, spätestens bei „American Land“, in unsere Richtung führte... ist ja auch klar, der vierte Abend in Folge an der fast selben Stelle...
Aber zurück zu „Last to Die“. Wie zuletzt eine sehr tolle Performance des Songs. Ich freue mich jetzt schon darauf, ihn in Dublin wieder zu hören. Auch „Long Walk Home“ war heute sehr intensiv gespielt. Immer wieder schön zu hören.
Bei „Badlands“ hüpften wir gleich fleißig weiter, und jetzt endlich nicht mehr alleine. Recht viele im Pit waren nun so richtig dabei und verwandelten die Halle fast in ein Tollhaus.
Mit frenetischem Applaus verabschiedeten wir Bruce und die E Streeter nach dem Hauptteil der Show. Clarence blieb abermals gleich da und setzte sich auf seinen Stuhl. Nach kurzer Pause kamen sie alle wieder auf die Bühne zur ersten Zugabe. Dieses Mal fischte Bruce ein Schild aus den ersten Reihen auf Soozie’s Seite heraus, hielt es hoch und darauf stand, „It’s my 21st
Birthday, „Th Rd“ please“. Bruce sah es, schnappte es sich, und spielte „Thunder Road“ als erste Zugabe. Er widmete den Song abschließend allerdings Barbara Carr und Soozie
Tyrell, was durch einen Tusch sozusagen noch unterstrichen wurde.
Nach „Thunder Road“ der nächste Song aus diesem Album: „Born to Run“. Ich glaube, dazu gibt es nicht viel zu erzählen außer Hallenlicht an, alle stehen und singen mit. Schön anzuschauen, wenn man sich während des Songs umschaute.
Gleich im Anschluss „Rosalita (Come out tonight)“. Schön, nochmals in den USA zu hören. Sorgte bei eingeschalteter Hallenbeleuchtung für weiterhin gute Stimmung.
Zur nächsten Zugabe, zu „Tenth Avenue freeze-out“, holte Bruce den Piloten der E Street Band, James Michael Brown, auf die Bühne. Und dieser unterstütze Big Man mit seiner Trompete.
„American Land“ folgte, wir hatten nochmals richtig Spaß und hüpften fast den kompletten Song. Man merkte auch das „Training“ der letzten Shows. War ich in Atlanta noch recht schnell außer Atem beim Springen und Mitsingen, fiel das heute Abend in Fort Lauderdale doch um einiges leichter.
Bei der Bandvorstellung erwähnte Bruce bei Charles wiederum die Sessions Band. Ansonsten gibt’s hierzu nichts erwähnenswertes mehr zu berichten, was ich während der letzten Tage nicht eh schon erzählt habe.
Auffällig schien mir aber, dass alle heute sehr lange den Applaus genossen und noch auf der Bühne verweilten nach „American Land“. Bruce wird doch nicht.... er wird doch nicht... DOCH.... er schnappte sich nochmals seine Gitarre, ging ans Mikrophon „this is our last night in the US for a while“ und legte los mit „Kitty’s back“ als letztem Song des Abends. Nicht schlecht. Sehr schön, noch nen Song zu hören und „Kitty’s back“ schraubte die Konzertdauer auf ungefähr 2 Stunden 45 Minuten.
Aber meiner Meinung nach hätte es hier am Ende einer anderen Nummer, oder zwei, bedurft. Recht viele, ich nenne sie jetzt mal „normale Konzertgänger“, konnten mit „Kitty’s back“ nicht so viel anfangen. Nach der Stimmung mit „American Land“ wäre vielleicht ein „Stand on it“ oder „Glory Days“ oder „Dancing in the Dark“ angebrachter gewesen.
Ich persönlich hätte mich über die Kombination „Glory Days“ und „Stand on it“ sehr gefreut. Was aber nicht heißen soll, dass ich mich über „Kitty’s back“ nicht freute.
Nach der Show standen wir noch sehr lange im Bank Atlantic Center im Pit herum, um uns von allen alten Bekannten und neu kennengelernten und mehrfach getroffenen Fans und Freunden zu verabschieden. Dieses Mal allerdings nicht bis zur nächsten Show in den USA, nein, recht viele haben sich vorgenommen, in den nächsten Monaten nach Europa zu kommen und sich dort Bruce (endlich) auch einmal anzuschauen. Und ich hoffe sehr, wir Europäer zeigen ihnen mal, wie man so richtig Stimmung macht bei ner Bruce-Show.
Nach dem Konzert spazierten wir in aller Ruhe durch die Sawgrass Mills Mall, soweit sie noch geöffnet war, in Richtung unserem Hotel. Bei „Arby’s“ wollten wir uns noch den traditionellen After-Show-Milchshake gönnen, doch leider war bereits geschlossen. Allerdings war der Drive-thru noch offen. Also nix wie hin und einen Walk-thru draus gemacht. War für die Angestellte mehr als befremdlich... sie zögerte ne Weile, ehe sie das Fenster öffnete... meinte dann, wir müssten doch eigentlich ein Auto haben... nahm dann doch unsere Bestellung auf und grinste endlich. Ziemlich geschafft fielen wir anschließend im Hotel ins Bett.
Das waren sie nun, meine ersten Konzerte in diesem Jahr. Und ich bin mir ziemlich sicher, da werden noch einige dazukommen.
(von Magic)
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22.05.2008:
Mittwochabend saß ich nichts ahnend im Wohnzimmer, da schallten von draußen die ersten Akkorde von "Prove it all night" rein. Ich guckte erstmal verdutzt, weil es nicht so klang als würde es jemand aus dem Haus hören. Also bin ich schnell auf den Balkon gegangen und so langsam dämmerte es, die RDS Arena ist nicht weit weg, das muss der Soundcheck sein. Also Kamera und Edding (Autogramme? ^^) geschnappt und los. Nachdem ich zur dort zur Hälfte rumgelaufen bin hab ich endlich ein offenes Zulieferertor gefunden und konnte kurz mal reingucken. Der Blick auf die Bühne war aber versperrt. Naja, ich lief weiter, um vielleicht noch eine andere Möglichkeiten zu finden. Dann kam alles anders als geplant. An der Mauer zum Stadion saßen schon die ersten Fans. Es war gerade 18:00 Uhr. Ich hab ein bisschen mit denen gequatscht. Sie haben dann gefragt, ob ich auf die Rowcall-List möchte. Naja, ich wohne nur 20 Minuten entfernt, kam eigentlich nur für den Soundcheck und hatte nicht vor die Nacht über zu bleiben. Lange Rede kurzer Sinn, ich war Nr. 17. Um 19:00 Uhr war Rowcall, ein paar Holländer und Italiener, 3 Engländer, noch keine weiteren Deutschen...Naja, der nächste sollte Mitternacht sein, um 21:00 bin ich dann auch nach Hause gelaufen. Es wurde dann doch empfindlich kühl auf dem kalten Steinboden. Um Mitternacht waren wir dann "schon" 20, drei Zelte und eine Strandmuschel, die beim Kauf fälschlicherweise noch für sehr kleines, aber "richtiges" Zelt gehalten wurde, standen auf dem Bordstein.
Ich lief dann wieder zurück, um mich noch für vier Stunden ins Bett zu hauen. Beim den nächsten Rowcall um 6:00 waren wir dann schon 23. So lief es dann weiter. Gegen Mittag waren es um die 150. Bei 400 oder 500 wurde dann am späten Nachmittag aufgehört Nummer zu vergeben. Die ersten Barrieren wurden aufgestellt und irgendwann kam ein zweiter Soundcheck. Als Bruce das erste Wort ins Mikrofon sprach wurde es laut in der Schlange und "Prove it all night" haben dann alle mitgesungen...
Pünktlich um 17:00 war Einlass. Die Security hatte im Vorfeld schon gesagt, dass sie den Rowcall nicht mitträgt, wir ihn aber sehr gerne weiterführen können. Beim letzten Konzert gab es wohl Beschwerden, dass sich ein paar Leute "zu jeder vollen Stunde irgendwie immer in die Reihe vorgedrängt hatten..."
Naja zwei Stunden zuvor hatten wir die Schlange letztendlich nach Namen und den Nummern geordnet und zusammengesetzt. Die Security hat uns dann mehrfach gesagt, wie es ablaufen soll, was wir mit reinnehmen dürfen und was nicht. Hat mir alles sehr gut gefallen. In 25er Portionen sollten wir dann reingelassen werden. Ging alles sehr zügig und ohne Gedrängel. Großes Dankeschön auch an Jeff aus Holland, falls er denn hier mitliest, klasse organisierter und durchgeführter Rowcall, zumindest aus meiner Perspektive. Was hinten passiert ist, hab ich naturgemäß nicht mitgekriegt.
Der/die Pit war riesig - mindestens ein Drittel des Innenraums, wahrscheinlich mehr. Ich kann leider überhaput nicht schätzen, aber nach hinten gingen mind. an die 15 Reihen weg, vor der Bühne standen vielleicht 50 nebeneinander. Ganz hinten vor der Barriere zum Innenraum standen dann auch noch einige, aber vielleicht können das die anderen Stoneponies besser einschätzen. Die Leute um mich herum meinten auch, dass der Pit riesig sei. Wer am Nachmittag, sogar am späten Nachmittag angekommen ist, kam auch noch rein glaub ich. In Höhe von Clarence war übrigens noch eine Plattform im Pit, auf die er dreimal gegangen ist.
Hier die Bühne. Meine Handykamera ist noch eine der älteren ^^. Aber ja, nach ner Weile musste man sich das Genick massieren, war schon ganz schön hoch. Und Bruce hatte mit den ganzen Treppen und Rampen ganz schön zu ackern.
Das Konzert startete mit Bruces üblicher Verspätung. Diesmal hat er aber ein gute Ausrede. Die Lichttechniker für den Korb ganz vorn an der Bühne kamen nicht hoch, weil die Schnur gerissen war mit der sie das Sicherungsseil runterziehen wollten. Nach langer Diskussion ist dann jemand außen an der Bühne hochgeklettert und im Bühnendach rumgekraxelt, um die eine neue Leine anzubinden. Das alles hat ziemlich lange gedauert, umso größer war der Applaus für die drei, die dann da hoch mussten. Ich würde den E-Streetern sogar unterstellen, dass sie pünktlich anfangen wollten, denn Clarences Saxophone standen pünktlich draußen und wurden dann wieder hinter die Bühne gebracht, um sie weiter vorzuwärmen.
So um 20:00-20:15 haben sie dann angefangen denke ich. Hab nicht auf die Uhr geguckt. Im Vorfeld wurde gemunkelt, ob Patti vielleicht doch da ist. An ihrem Mikro war ein Plektrumhalter mit 6 Plektren. Ist sie nicht für den exzessiven Einsatz von Plektren bekannt? Naja, sie war es leider nicht.
Die Show startete mit "Promised Land", kein Video für Danny.
"Magic" wurde mit den Worten: "Here's to eight years of bad, bad magic" eingeleitet, was mit sehr warmem Applaus bestätigt wurde.
"Candy's Room" war wunderbar.
Nils' Solo in "Because the Night" war Hammer!! Sich im Kreis wirbelnd und später auftstampfend hat er es allen gezeigt. Direkt "She's the one" hinterher. Danach war ich platt. Musste erstmal die Arme ausruhen.
Als er "Mary's Place" anfing hab ich mal wieder auf eine "richtige" Bandvorstellung gehofft. Kam nicht, trotzdem Gänsehautstimmung, wenn das ganze Stadion mitsingt. "Turn it up, Turn it up, Turn it up!!!", "Waiting on a sunny Day" hinterher und "The River" gleich mit, weils so schön war. Es wirkte als kannte das gesamte Stadion jedes einzelne Wort der Texte. Das war eine unglaubliche Atmosphäre. Besonders "The River". Dann das hypnotische Ende von "Devils Arcade", wenn Max allein und als einziger beleuchtet die Drums bedient. Es folgte "The Rising" und genau das passierte. "Last to Die" - alle hüpften, alle klatschten, alle sangen. "Long Walk Home" und Bruce schallten seine eigenen Texte wieder um die Ohren. Er sah sehr glücklich aus mit dem Konzert. Hat viel mit dem Publikum gespielt. Viel mit Stevie gelacht.
"Badlands" wie immer grandios...oh oh oh ooooh oh
Die Zugaben wurden mit "Thunder Road" eröffnet. Wieder sangen alle mit. "Born to Run", es hüpften wieder alle mit. "Bobby Jean", ich liebe das Sax-Solo.
"Tenth Avenue Freeze-Out" mit Southside Johnny!! Bühne war in blau getaucht. Es war ein langes Intro, Bruce lief wieder unten am Publikum lang. Als er dann hoch kam rannte SSJ weg und Bruce verfolgte ihn über die Bühne.
Zum Schluss standen sie dann beide aneinander gelehnt, cool guckend und zufrieden. Bruce, der alte Poser.
Mit "American Land" raubten sie einem dann die letzte Kraft. Der Schluss war dann sehr cool. American Land lief, die Pause kam und er stellte die Band vor. Sein "You've just seen the.....legendary E!! STREET!! BAND!!" kam wieder und sie spielten wieder auf. Alle hüpften und klatschten. Dann dirigierte er die Band nach vorn. Alle standen in einer Reihe, der Takt wurde langsamer, alle warteten darauf den letzten Akkord zusammen zu spielen, da gibt Bruce Max breit grinsend das Zeichen wieder loszulegen. Alle gucken verdutzt und sie fingen wieder an. Die Masse tobte. Und er dirigierte sie wieder ein Stück weiter nach vorn. Sie standen jetzt ganz vorn auf der obersten Bühne. In der Mitte davor war nur noch eine kleine Plattform an der zwei Treppen zum untersten Gang hinab führten. Und er wollte sie noch weiter nach vorn bringen. Stevie guckte verdutzt. Schaute nach unten, guckte ins Publikum und überlegte, ob er jetzt wohl zwei Meter auf die unterste Plattform springen sollte. Bruce guckte in ihre Gesichter. Gary und Nils waren auch unsicher dann winkte er laut lachend alle ran und sie spielten die letzten Akkorde auf der winzigen Plattform aneinander gedrängt. Halb drauf, halb auf den Treppen stehend. Wundervolles Bild! Tosender Applaus und das wars, mein zweites E-Street-Konzert. Wenn ich eine längere Liste hätte würde es auch was bedeuten, dass es ganz oben steht..
(von Phil)
23.05.2008:
Nach der gestrigen ersten Show hier im RDS in Dublin war heute morgen erst einmal in aller Ruhe ausschlafen angesagt. Es gab ja nicht unbedingt einen Grund, nervös und hektisch zu sein, da der Einlass gestern an der „Yellow Route“ recht locker war. Nach ausgiebigem Frühstück nochmals auf’s Bett gelümmelt und auch in aller Ruhe einige Zeilen zum gestrigen Tag bzw. zur gestrigen Show aufgeschrieben.
Um 14 Uhr war ich vor dem RDS verabredet. Also machte ich mich gegen 13.15 Uhr langsam auf den Weg dorthin. Am Eingang der „Yellow Route“ angekommen, war ich der erste, der dort wartete. Nach einer Weile traf meine Verabredung ein und wir gingen schräg gegenüber in das Restaurant Mittagessen. Anschließend zurück zu unserem Eingang. Zwischenzeitlich standen schon einige Fans mehr an, was uns aber nicht weiter beunruhigte. Meine Bekannten aus der Schweiz saßen nun an erster Stelle in der Schlange. Ja, das war im Vergleich zum ersten Tag schon toll: Heute schien die Sonne und man konnte sich gemütlich auf den trockenen Boden setzen. Wie ich zwischenzeitlich hörte, waren an der „Red Route“ schon über 300 Nummern vergeben worden (auf die Hände geschrieben). Aber das störte nicht weiter. Um in die erste Reihe zu kommen, hätte man sicherlich schon früh morgens vor Ort sein müssen....
Während wir so warteten, lief das ein oder andere bekannte Gesicht vorbei. Unter anderem eine Frau, die die Doppelgängerin von Patti hätte sein können. Kevin Buell spazierte auch umher und einige Fans aus Italien, die nach einem befreundeten Paar fragten. Da die beiden aber Sitzplätze hatten, konnte ich ihnen leider nicht sagen, wann sie eintreffen und wo sie sitzen werden.
Nach einiger Zeit gesellte sich noch ein weiterer, zumindest vom Sehen bekannter Deutscher dazu.
Gegen 17 Uhr begann dann wie schon am Vortag der Einlass. Und wie auch dort, erneut ruhig, gesittet und gemütlich. Ganz nach meinem Geschmack. Kurz davor trafen wir auf noch einige weitere Deutsche. War recht nett mit denen. Nach der Ticketkontrolle mit dem Scanner erfolgte wiederum keine Kontrolle, was man so alles mit dabei hatte. Auch gut. Schade, dass mein Fotoapparat im Hotel war. Okay, an allen Ordnern vorbei ging es dann weiter bis in den Pit. Dort angekommen, platzierten wir uns ein bisschen mehr zur Mitte der Bühne, ungefähr fünf Meter davon entfernt, mehr oder weniger direkt vor dem Mikrophon von Nils. Irgendwie so nahe an der Bühne, wie wir gestern am Ende der Show nach einigem Hin und Her standen. Hatte sich also doch gelohnt, früher da zu sein. Die ersten Reihen wurden allerdings durch die Fans aus der „Red Route“ besetzt. Deren Weg war eindeutig kürzer und angeblich wurden deren Türen auch etwas früher geöffnet. Nach und nach trafen noch weitere Bekannte von mir ein, die sich, aufgrund des noch vorhandenen Platzes, ziemlich leicht zu uns gesellen konnten. So waren wir also alle auch für die 2. Show hier im RDS beieinander. Sehr schön. Je später der Abend, desto enger wurde es vor der Bühne. So dicht stand ich schon lange nicht mehr. Allerdings wollte ich hier auch auf keinen Fall mehr weg, denn der in die Fans hineinragende Steg, auf dem Bruce wieder mehrfach und sehr oft zu uns spazierte und das Bad in der Menge genoss, war auch nur ein bis zwei Armlängen nach rechts von mir entfernt. Allerdings war an diesem Platz ein Geschiebe und Gedränge aufgrund des Stegs natürlich vorprogrammiert...
Wir unterhielten uns recht angeregt und so verging die Zeit bis 20 Uhr erneut fast wie im Fluge. Zuletzt in Atlanta nannten wir einige Songs, die wir nicht unbedingt hören wollten. Komischerweise spielte Bruce diese in Atlanta dann alle. Also änderten wir die „Taktik“, und erzählten uns von einigen Raritäten, die in den USA auf den Setlisten standen, aber nicht gespielt wurden. In der Hoffnung, das klappe auch hier... na ja... nicht wirklich... bis auf „Glory Days“ in den Zugaben...
Anders als am Vorabend wurde heute der Beginn der Show „angekündigt“. Sie spielten, leider ohne die Orgel, „The man on the flying Trapeze“ als langes Intro. Ich weiß nicht mehr genau, wie spät es war, aber so circa 20.15 Uhr könnte hinkommen. Dann kamen nach und nach, unter ohrenbetäubendem Geklatsche und Gekreische, die E Streeter auf die Bühne, ehe ganz am Schluss Clarence und Bruce die Bühne betraten. Irgendwie waren die Zuschauer jetzt schon lauter als am Abend davor.
Bruce begrüßte die Menge, Clarence stand mit seinem Saxophon nur wenige Meter neben ihm, mit „Who was here last night? Get outta here! We'll switch it up for you.
Is there anybody alive out there“?
Ein lautes “YEAAAAAHHHH” schallte ihm entgegen.
Bruce wurde auch lauter:
„Is there anybody alive out there“?
“YEAAAAAHHHH“
Und immer lauter und lauter:
„Is there anybody alive out there“?
“YEEEEEAAAAAHHHH“
„Is there anybody alive out there“?
“YEEEEEAAAAAAAAAHHHH“
„Is there anybody alive out there“?
“YEEEEEEEAAAAAAAAAAAAHHHH“
„Is there anybody alive out there“?
“YEEEEEEEEEEAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH“
Und endlich ging’s los… mit “Night”. Allein schon durch dieses Anheizen der Menge war mir klar, heute bin nicht nur ich viel besser drauf als am Vorabend, auch Bruce schien die kleinen Unsicherheiten des ersten Open Airs seit 2006 abgelegt zu haben und war daher auch viel lockerer als gestern.
Als Intro zu „Radio Nowhere“ nochmals ein kurzes „Is there anybody alive out there?“ und die Menge hüpfte.
So, nun wird es schon nach dem zweiten Song schwierig. Wie ging es weiter? Ich sitze hier momentan in Dublin am Flughafen an meinem Abfluggate und es gibt, man glaubt es kaum, kein Wireless Internet hier.... und im Gegensatz zu gestern bekomme ich die Setliste überhaupt nicht mehr zusammen. Na, wir werden sehen. Bevor das hier meinen Computer verlässt, werden die Songs und deren Reihenfolge nochmals überprüft.
Zwischenzeitlich ist es Sonntagabend, die Setliste geprüft und nun kann ich das, was ich gestern am Flughafen geschrieben habe, in die richtige Reihenfolge bringen.... (wobei sie doch fast genau stimmte).
„No Surrender“ folgte auf „Radio Nowhere“. Dachte ich mir schon, dass das heute kommt. Zwar auch schon viel zu oft gehört, aber trotzdem, war in Ordnung hier bei dem Open Air. Rockte gut und hielt die Stimmung weiterhin am Brodeln.
„Lonesome Day“ erneut bei den ersten Songs in der Show. Schön anzuschauen, wie fast alle bei „it’s alright – it’s alright – it’s alright – YEAH“ die Arme in die Höhe reckten.
Kurz darauf schnappte sich Bruce seine Mundharmonika und begann mit „The Promised Land“, wo er dann erstmals das Bad in der Menge auf seinem Steg in den Pit hinein sichtlich genoss. Klasse. Wie gesagt, ein bis zwei Armlängen von Bruce entfernt, und durch das Geschiebe kurz darauf war er dann fast zum Greifen nah!
Anschließend wurde es etwas ruhiger in der Arena, als Bruce „Magic“ anstimmte. Recht intensiv, heute nicht als Showbremser wie kürzlich in den USA empfunden, passte es doch recht gut hierhin. Ich glaube, die Shows mit den vielen Besonderheiten sind im Moment vorbei und wir befinden uns wieder auf der „Magic-Tour“. Richtig gut fand ich, dass sich das Gerede um uns herum sehr in Grenzen hielt und man sich schön in den Song hineinversetzen und fallen lassen konnte.
Schon an den ersten Tönen von Max’s Drums zu erkennen, der nächste Song. Immer wieder gerne gehört, der ruhige Beginn, Bruce verhalten im Gesang, sich langsam aufbauend und dann laut und lauter werdend herausschreiend „TRAPPED“! Big Man hervorragend am Saxophon!
Bis ich gestern den Beginn der Show von Anaheim zweiter Abend hörte, rätselte ich, wo bei der zweiten Dublinshow das Gitarrenduell zwischen Bruce und Steve war. Dann fiel es mir endlich wieder ein... beim auf „Trapped“ folgenden „Murder Incorporated“! Sehr rockig und sehr gitarrenlastig. Dann eben zum Ende des Songs Steve und Bruce gemeinsam, gegeneinander, miteinander...sie duellierten sich wieder einmal mit ihren Gitarren.
„Darlington County“ hatte ein sehr langes Intro. Super. Gefällt mir. Wäre eine gute Gelegenheit, mal wieder einige Zeilen von „Honky Tonk Women“, wie auf der „Reunion Tour“, vorne dran zu hängen.
Bruce hatte sichtlich Spaß, wie er während dem Song an der Bühne entlang vor den Fans hin und her spazierte. War eine willkommene Abwechslung an dieser Stelle der Show.
Ohne Verschnaufpause sofort weiter zum nächsten Kracher des Abends. „Prove it all Night“, dieses Mal inklusive Gitarrensolo von Nils. Gleich zu erkennen, wie Nils kurz vor Ende des Songs den rechten Ärmel hochkrempelte, dann konnte es losgehen.
Natürlich auch heute wieder „She’s the One“. Überraschenderweise klatschte heute fast der ganz Pit im Takt mit! Wow! Gestern noch richtig lahm an dieser Stelle, war das Publikum eindeutig um Längen besser als Donnerstag.
„Living in the Future“ leitete Bruce mit den üblichen Worten ein, ehe er Max bat, kurz mal auf die Drums zu schlagen, dass er die Geschichte (in Form des Songs) erzählen konnte. Auch hier war Bruce viel unterwegs und hatte sichtlich Spaß mit den Fans in den vorderen Reihen.
Ich kann nicht mehr ganz sicher sagen, ob es während diesem Song war, oder doch bei einem anderen. Auf jeden Fall war Bruce mal wieder auf einem seiner Ausflüge, als er hinuntersprang in den Graben direkt vor den Fans und sich ein Bier schnappte. Vorsichtig transportierte er seine „Beute“ nach oben und stellte sich ganz vorne auf seinem Steg hin, ehe er einen Schluck „Irish Beer“ aus seinem Becher nahm. "So I owe someone a beer now!"
Bruce ließ es sich mal wieder nicht nehmen, und rutschte bei „Mary’s Place“ erneut von Soozie’s Seite rüber zur Seite vom Big Man.
„This is a song for the Irish Girls. I know it’s a little cold and early for this song. But let’s do it.” So ähnlich leitete Bruce „Girls in their Summer Clothes ein“. Good singing Dublin, kann ich da nur sagen. Da hatte Bruce mal wieder seine Freude dran.
„Devils Arcade“ wiederum sehr toll. „The Rising“ könnte gerne mal durch einen anderen Song ersetzt werden, und „Last to Die“ sowie „Long Walk Home“ und „Badlands“ folgten wie fast immer zum Ende des Hauptteils. Hier gibt es wieder einmal nichts zu schreiben, was ich nicht bereits schon in früheren Berichten erzählt habe. Intensiv, super Gitarre, klasse Drums, good singing Dublin, viel Stimmung, hüpfende Mengen,...
Vor den Zugaben bedankte sich Bruce bei seinen irischen Fans: "Thank you for support of all the music we've made, in the past ten years especially” und bat anschließend Roy, den nächsten Song anzustimmen: “Jungleland”. Beim letzten Mal hat es mich nicht überzeugt, aber hier und heute: jawohl! Eine astreine Interpretation und ein perfekter Big Man am Saxophon, mit nicht enden wollendem Applaus nach dem Solo. „Born to Run“, bei voller Beleuchtung, brachte die eh schon faszinierte Menge wieder zum Kochen!
Erst dachte ich, als Bruce so zu Stevie rüberschaute und etwas zu ihm sagte, wir bekommen „Ramrod“, aber weit gefehlt und vieeeeeel besser: „Glory Days“!!! Fast alle haben mitgesungen, wunderbar! Mitten im Song die Frage, ob es nicht Zeit sei, nach Hause zu gehen und die Show für heute zu beenden. Nein, weit gefehlt. Ja dann: „What time is it?” und nach einigem Hin und Her: „maybe it’s Guinness time“!!
Bei „Dancing in the Dark“ hüpfte der ganze Innenraum. Immer wieder schade, dass wir uns an dieser Stelle der Show dem Ende nähern. Ganz außen auf Clarence’s Seite, wollte Bruce ein kleines Mädchen zum Tanzen auf die Bühne holen, aber sie wollte wohl nicht. Daher hob Bruce sie wieder runter, spazierte auf den Steg und „schnappte“ sich einen der dort in der ersten Reihe stehenden italienischen Fans (ein Mann) und tanzte mit dem zu den letzten Klängen von „Dancing in the Dark“. Der freute sich natürlich riesig darüber.
Kaum die letzten Töne von „Dancing in the Dark“ verklungen, folgte der letzte Song eines wirklich überragenden Konzertes: „American Land“.
Ja, das war sie nun, die zweite Nacht in der RDS Arena in Dublin. Leider traf ich nicht mehr alle meine Freunde und Bekannte, um mich zu verabschieden. Die meisten blieben noch bzw. sind noch in Dublin, ich musste am nächsten Morgen wieder zurück nach Hause. Die Arbeit ruft.... Da es zwischenzeitlich Sonntagabend ist, während ich das hier fertig schreibe, hoffe ich doch sehr, dass sie nachher eine richtig gute und tolle Show haben werden. Und gaaaaaaaaaaaaaanz viel Spaß! Die meisten davon sehe ich kommendes Wochenende ja wieder.
(von Magic)
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